Der Streik bei der ungarischen Staatsbahn hat auch Auswirkungen auf Österreich. Der Schienen-Verkehr liegt völlig lahm.
Der unbefristete Streik der ungarischen Eisenbahner hat den Schienenverkehr zwischen Österreich und seinem östlichen Nachbarn quasi völlig lahmgelegt. Fernzüge nach Ungarn werden bis Wien-Westbahnhof kurzgeführt, anschließend geht es für die Passagiere mit Bussen weiter. Aus Ungarn kommt auf Gleisen so gut wie gar nichts, lediglich die Regionalverbindungen über Sopron und Szentgotthard sind von der Arbeitsniederlegung nicht betroffen.
Nach Budapest im Bus
Die ÖBB haben auf die Situation bereits
reagiert. Auf der Website der Bundesbahnen (http://www.oebb.at) steht unter "Aktuelle
Kundeninformationen" folgendes zu lesen: "Abfahrt der Busse ab
Wiens-Felberstrasse erfolgt grundsätzlich 10 Minuten nach der planmäßigen
Abfahrtszeit der Züge; Ankunft der Busse in Budapest Keleti pu, seitlich des
Bahnhofes in der Kerepesi Strasse. Die Fahrzeit der Busse beträgt ca. 3,5
Stunden. Die Busse des Buszusatzangebotes sind beauftragt in Budapest
gestrandete Reisende nach Wien West zu befördern. Dabei wird keine
Rücksichtnahme auf die Fahrpläne der Schiene genommen." Auch
für die Strecke Budapest-Wien West wurde ein Schienenersatzverkehr mit
Bussen eingerichtet, die in unregelmäßigen Abständen fahren.
Höhere Löhne und Extraprämie
Der Streik hatte am
Sonntagabend begonnen und am Montag erstmals seine Wirkung entfaltet. Zu der
Arbeitsniederlegung hatte die Eisenbahnergewerkschaft VDSZSZ aufgerufen, die
höhere Löhne und eine Extraprämie aus den Einnahmen eines
Privatisierungsgeschäftes der Eisenbahnen fordert.
Der Streik von Teilen des Bodenpersonals des Budapester Flughafens Ferihegy ging am Dienstag bereits in seinen siebenten Tag. Erstmals seit Beginn des Ausstands gab es am Morgen keine Verzögerungen bei der Flugabfertigung, teilte die Betreibergesellschaft BA mit. Die ungarische Fluggesellschaft MALEV strich nur drei Flüge, am Vortag waren es noch zehn. Zur Entspannung der Lage kam es, weil die BA bei den Sicherheitskontrollen Streikbrecher aus Griechenland einsetzt.