Geld

US-Fed senkt Leitzins auf 4,25 Prozent

Teilen

Die US-Notenbank unternimmt somit die erwartete Senkung des Leitzinses. Die US-Börsen reagieren mit einem Kurs-Minus.

Die US-Notenbank hat unter dem Druck der schwelenden Kredit- und Immobilienkrise den Leitzins zum dritten Mal in Folge gesenkt. Der Offenmarktausschuss verringerte den Satz für Tagesgeld am Dienstag um 0,25 Punkte auf nunmehr 4,25 Prozent. Dieser Schritt war von einer überwiegenden Mehrheit der Ökonomen erwartet worden. Seit September hatte die Fed den Zins bereits in zwei Schritten um insgesamt 0,75 Punkte zurückgenommen.

Maßnahme gegen anhaltende Hypothekenkrise
Die Notenbanker begründeten ihre Entscheidung mit der anhaltenden Krise im Immobiliensektor sowie nachlassenden Investitions- und Verbraucherausgaben. Zudem hätten sich die Belastungen für die Finanzmärkte "in den vergangenen Wochen erhöht", hieß es in einer Erklärung.

Senkung wurde erwartet
Das Votum sei mit neun zu eins Stimmen gefällt worden, teilte die Fed weiter mit. Ein Mitglied des Ausschusses habe eine stärkere Absenkung um einen halben Prozentpunkt verlangt. Die Zinssenkung war weithin erwartet worden. Bis September hatte der Leitzinssatz über ein Jahr lang unverändert bei 5,25 Prozent gelegen.

Die Zinsentscheidung soll gemeinsam mit den beiden vorangegangenen Schritten "maßvolles Wachstum" fördern, so die Notenbank mit. Die jüngsten Entwicklungen, darunter die schlechtere Lage an den Finanzmärkten, hätten mit Blick auf Wachstum und Inflation die Unsicherheit erhöht. Die vorhandenen Daten deuteten auf langsameres Wachstum hin, was eine Verschärfung der Korrektur im Immobiliensektor und schwächere Konsumausgaben widerspiegele.

Hoffnungen enttäuscht
Die US-Börsen reagierten enttäuscht auf die Zinssenkung. Der Dow-Jones-Index verlor bis gegen 20:45 MEZ 1,4 Prozent, auch der S&P-500-Index sowie die Technologiebörse Nasdaq lagen deutlich im Minus. Kurz vor Bekanntgabe der Entscheidung hatten die US-Börsen noch leicht im Plus gelegen.

Wachstum trotz Krise
Viele Marktteilnehmer hatten auf eine Senkung um 0,5 Punkte gehofft. Der jüngste Arbeitsmarktbericht war am vergangenen Freitag aber sehr solide ausgefallen. Nach einer vorläufigen Schätzung wuchs die US-Wirtschaft trotz aller Probleme im dritten Quartal mit einer hochgerechneten Jahresrate von 4,9 Prozent. Als Gründe für das robuste Plus nennt das Handelsministerium unter anderem positive Einflüsse durch Exporte, Verbraucher- und Regierungsausgaben. Entsprechend hob die US-Regierung ihre Prognose für das Gesamtjahr 2007 unlängst von ursprünglich 2,3 Prozent auf 2,7 Prozent an.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.