Die Mutter der Bank Austria braucht Hilfe aus Wien, Rom und Privaten.
Die italienische UniCredit will für ihre Österreich-Tochter Bank Austria bis zu 2,7 Mrd. Euro Kapital in Anspruch nehmen. Ein Teil des Kapitals solle nicht vom Staat, sondern von privaten Investoren kommen, sagte UniCredit-CEO Alessandro Profumo Mittwoch vormittag.
Private Investoren
Auch die Erste Group, die ebenfalls
Staatshilfe vereinbart habe, habe ja Investoren gefunden, meinte Profumo.
Für die UniCredit ergebe sich durch die Einbeziehung privater Investoren
eine Kostenreduktion. Die Zinsen könnten dadurch von 9,3 auf 8 Prozent
sinken.
Verhandlungen beginnen
Das Kapital für die Bank Austria wolle man
nicht nur in Österreich, sondern auch für die CEE-Aktivitäten der Bank
Austria verwenden, sagte Profumo. Die Verhandlungen über die Hilfe sollten
nun beginnen.
Für die UniCredit gehe es bei der Inanspruchnahme von Staatshilfe auch um die Verbesserung der Wettbewerbssituation im Vergleich mit anderen Finanzinstituten in Europa, die ebenfalls staatliche Kapitalspritzen erhalten. Das Kapital werde zurückgezahlt, sobald es möglich sei, versicherte er.
4 Mrd. Gewinn trotz Krise
Die UniCredit hat im Vorjahr 4,012
Mrd. Euro Nettogewinn erzielt, das waren 38 Prozent weniger als im Jahr
2007. Damit hat die Bank im Krisenjahr 2008 besser bilanziert als vom Markt
erwartet: Die Analysten hatten knapp 3,8 Mrd. Euro Nettogewinn
prognostiziert. Der operative Betriebsgewinn wurde durch hohe Abschreibungen
geschmälert.
Nicht gut genug
Für die Spitzenmanager bedeutet das Ergebnis den
Ausfall ihrer Bonus-Zahlungen: "Entsprechend der Governance-Regeln der
Gruppe werden der CEO, seine Stellvertreter und das Management Committee
keine Bonuszahlungen für das Jahr 2008 erhalten", hieß es aus dem
Unternehmen.