Die 25 größten Banken der USA sollen unter die Lupe genommen werden.
Als Konsequenz aus der Finanzkrise wollen die USA künftig die Banken-Gehälter strikt kontrollieren. Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" sollen Finanzinstitute künftig gezwungen sein, ihre Lohnstrukturen von der Notenbank (Fed) absegnen zu lassen. Demnach könnte die Fed Kompensationen ablehnen, die ihrer Ansicht nach zu jenen riskanten Kreditpraktiken verleiten, die als Ursache der Finanzkrise gelten.
Kongress muss nicht zustimmen
Dem Bericht zufolge wird an diesem
Plan der Notenbank noch gearbeitet, und Änderungen sind möglich. Der
Vorschlag müsse dann vom Fed-Vorstand gebilligt werden, aber eine Zustimmung
des Kongresses sei nicht nötig. Wird der Plan in die Tat umgesetzt, wäre es
der bisher am weitesten reichende staatliche Eingriff in
Gehaltsentscheidungen, die bisher den Vorständen und Spitzenmanagern der
Unternehmen vorbehalten waren.
25 Großbanken im Fokus
Nach dem Plan will die Fed nicht die
Gehälter einzelner Personen festsetzen, aber sie überprüfen und
gegebenenfalls Korrekturen vornehmen. Dabei solle auf die größten Banken -
etwa 25 - ein besonders scharfes Auge geworfen werden. Ihre Praktiken
sollten jeweils verglichen werden, um als möglicherweise schädlich
einzustufende Kompensationen rasch identifizieren zu können. Betroffen wären
der Zeitung zufolge insgesamt gut 5.000 Firmen und die Gehälter von
Mitarbeitern auf allen Ebenen: von Topmanagern über Börsenhändler bis hin zu
Kreditsachbearbeitern.
Eine neue derartige Machtbefugnis für die Fed dürfte indessen innenpolitisch umstritten sein. Insbesondere bei den Republikanern gibt es bereits großes Unbehagen über die geplante Ausweitung der Fed-Rolle im Zuge der von Präsident Barack Obama angestrebten Reform der Finanzmarkt-Regulierung. Die Konsequenzen aus der Finanzkrise sind das Hauptthema beim G-20-Gipfel in Pittsburgh.