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"Vertrag mit GM ist unterschriftsreif"

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Magna und Opel-Mutter GM haben sich in allen Punkten geeinigt, sagt Magna-Chef Wolf. Es brauche keine Nachverhandlungen mehr.

ÖSTERREICH: Es gibt also eine Einigung zwischen Magna und GM über Opel?

Siegfried Wolf: Ja, wir haben uns in der Nacht auf Donnerstag auf Managementebene geeinigt. Es gibt keine offenen Punkte mehr zwischen Magna, unserem Partner Sberbank und GM. Es wurde ein Konsens auf allen Linien erzielt. Wir haben einen unterschriftsreifen Vertrag, es braucht keine Nachverhandlungen mehr.

ÖSTERREICH: Wie geht es nun weiter?

Wolf: Jetzt muss der Verwaltungsrat von GM zustimmen. Es steht dann noch das Finanzierungsthema an, in das man nur hineingeht, wenn man weiß, dass man als Partner ausgewählt wurde.

ÖSTERREICH: Da geht es um die deutsche Staatsgarantie über 4,5 Mrd. Euro?

Wolf: Ja – und das ist ja kein Geschenk, sondern Geld, das man zurückzahlen muss. Und zwar mit einem sehr hohen Zinssatz im zweistelligen Prozentsatz. Wenn unser Mitbewerber RHJ jetzt sagt, er braucht da viel weniger, ist letztlich die Frage nach dem indus­triellen Konzept zu stellen.

ÖSTERREICH: Wie schnell könnte der Deal denn nun über die Bühne gehen?

Wolf: Ich denke, die Entscheidung im GM-Verwaltungsrat wird relativ bald fallen. Nicht zuletzt kostet ja jeder Tag Opel viel Geld. Da wir den fertigen Vertrag haben, könnte an dem Tag, wo die Finanzierung geklärt ist, unterschrieben werden.

ÖSTERREICH: Knackpunkt in den Verhandlungen mit GM war zuletzt die von Magna geforderte Eigenständigkeit von NewOpel. Konnten Sie sich da durchsetzen?

Wolf: Ja, Opel wird eigenständig sein, aber natürlich nicht isoliert. Die Kunden, die die Autos kaufen, wollen wissen, dass die Entscheidungen auch bei Opel fallen. Das ist ein ganz wichtiges, nicht zuletzt emotionales Thema, und GM hat da klar eingelenkt. Hilfreich für uns war hier sicher das klare Votum der Mitarbeiter und der Händler für uns.

ÖSTERREICH: Sie haben auch breite Unterstützung in der deutschen Politik.

Wolf: Ja, und zwar quer durch alle Couleurs. Das gibt’s ja nicht jeden Tag.

ÖSTERREICH: In den Gesprächen mit GM soll es ein Hin und Her gegeben haben.

Wolf: Wir kennen GM seit Jahrzehnten und wissen, dass sie harte Verhandlungspartner sind. Letztlich haben wir uns in allen Punkten geeinigt. Und auch die Verlässlichkeit und Handschlagqualität von Sberbank-Chef Herman Gref hat sich in allen Phasen klar gezeigt – allen Unkenrufen zum Trotz.

ÖSTERREICH: Wenn der Deal durchgeht, wird es eine strikte Trennung zwischen dem Zulieferer Magna und dem Hersteller NewOpel geben?

Wolf: Ja, das geht auch gar nicht anders. Denn unsere Kunden müssen ja hundertprozentig darauf vertrauen können, dass ihre Technologie nicht abwandert. Die beiden Firmen werden komplett getrennt laufen.

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