0,125 bis 4,39%: Besonders bei täglich fälligem Geld lohnt sich der Vergleich von Sparzinsen - die AK warnt vor Zinsfallen und Spesen.
Im Vorfeld des Weltspartags (31. Oktober) hat die Arbeiterkammer (AK) die Konditionen der Banken für Spareinlagen ermittelt. Das Ergebnis des Sparzinsen-Tests: Bis zu vier Prozent Zinsunterschied gibt es bei täglich fälligen Spareinlagen und Sparcards. Bei Kapital- und Prämiensparbüchern lohnt sich ebenfalls ein Zinsvergleich. AK-Konsumentenschützer Harald Glatz rät den Sparern, über die Zinsen zu verhandeln und auf mögliche Zinsfallen und Spesen zu achten.
0,125 bis 4,39 Prozent
Laut dem AK-Test erhalten Sparer von 0,125
bis 4,39 Prozent Zinsen für täglich fälliges Geld: 0,125 Prozent Zinsen
zahlen BAWAG PSK, Erste Bank, Hypo NÖ, Raiffeisen NÖ Wien. Bei der
livebank.at werden 4,39 Prozent Zinsen gezahlt. Bei den Sparcards sind die
Zinsen betragsabhängig - mehr Zinsen bei einem höheren Betrag. Auch hier
fand die AK laut Aussendung große Unterschiede: Bei einem Guthaben von 1.000
Euro gibt es Zinsen von 1,5 Prozent (BAWAG PSK, Bank Austria) bis 4,00
Prozent (Verkehrskreditbank).
Spesendschungel
"Achten Sie auf mögliche Spesen wie
Kontoschließungs-, Kontoführungs- oder Postengebühren", warnt Glatz.
Jährliche Kontospesen gibt es bei der BKS-Card (4,20 Euro) sowie bei der
Oberbank-Card (3,48 Euro). Bei sechs von zehn untersuchten Sparcards fallen
Kontoschließungsspesen zwischen fünf (BAWAG PSK) und zehn Euro (Volksbank
Wien, Hypo NÖ) an.
Bei Kapitalsparbüchern - Einmalbeträge für eine vereinbarte Laufzeit - gibt es Fixzinssätze bei einer Laufzeit auf ein Jahr von 3,9 Prozent (Bank Winter & Co) bis 4,5 Prozent (Bank Austria, Hypo NÖ, RLB NÖ Wien, Volksbank Wien). Für zwei Jahre betragen die Zinsen 4,25 Prozent (Oberbank, Hypo OÖ) bis 4,5 Prozent (Wiener Spar- und Kreditinstitut, Generali Bank, Denzibank, Erste Bank).
Prämiensparbücher eignen sich beispielsweise zum monatlichen Ansparen und haben variable Zinssätze. Bei einer Laufzeit von zwei Jahren bekommen Sparer 2,5 Prozent (RLB NÖ Wien) bis 3,5 Prozent (Bank Austria).
Direktbanken spesenfrei
Das Fazit der AK-Tester: Die Direktbanken
sind mit täglich fälligen Sparkonten durchwegs spesenfrei (keine jährlichen
Kontoführungs-, Karten- oder Schließungsgebühren). Trotzdem sollten Sparer
auf mögliche Spesen achten. So können etwa bei der Generali Bank
Buchungsentgelte für Sollbuchungen und beleghafte Überweisungen von zwei
Euro pro Buchung anfallen (bei 16 Freibuchungen pro Jahr). Die getesteten
Filialbanken verrechnen großteils keine Spesen auf den täglich fälligen
Sparbüchern, bei Schelhammer & Schattera fallen Schließungsspesen von zwei
Euro an, bei der Volksbank Wien von drei Euro. Spesen können zudem bei den
von Filialbanken angebotenen Sparcards anfallen: bei der BKS-Sparcard
jährliche Kontoführungsspesen von 4,20 Euro, bei der Hypo NÖ-Sparcard zehn
Euro für die Kontoschließung.
Vorschusszinsenfalle
Die Arbeiterkammer rät den Sparern, die
Konditionen zu vergleichen und mit der Bank zu verhandeln, speziell bei
täglich fälligen Sparbüchern und Sparbüchern mit Bindungsfrist. Bei
Sparbüchern mit Bindungsfrist lauert die Vorschusszinsenfalle, wenn Geld
früher abgehoben wird: ein Promille pro Monat der nicht eingehaltenen
Bindungsfrist vom vorzeitig behobenen Betrag. Auch
Sparbuch-Schließungsspesen (bis zu sieben Euro) sind verhandelbar, vor allem
wenn man das Geld auf ein neues Sparbuch legt.