Bis Ende 2009 wird es offenbar keinen Abbau von Briefträger-Stellen geben. Die Sparziele bleiben allerdings vorhanden.
Der angekündigte Abbau von 1.200 Briefträgern - etwa einem Zehntel aller Zusteller - bis Ende 2009 ist laut Post-Gewerkschaft vom Tisch. "Wir gehen davon aus, dass das Unternehmen die Ablehnung durch die Belegschaft akzeptiert hat und das Konzept daher nicht umgesetzt wird", sagte Post-Gewerkschaftschef Gerhard Fritz am Mittwoch zur APA. Seitdem sich die Mehrheit der Betroffenen im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung gegen die geplante Neuorganisation ausgesprochen habe, habe der Vorstand diesbezüglich keinen Kontakt mehr mit der Gewerkschaft aufgenommen.
Erst 2008 wieder ein Thema?
Post-Generaldirektor Anton Wais
hatte nach der Ablehnung vor einem Monat in einem Zeitungsinterview die
Einsparungsziele bekräftigt. Zwei Wochen später soll er allerdings am Rande
eines Jour-Fix mit der Gewerkschaft erklärt haben, dass das neue "Planungssystem
Distribution (PSD) kein Thema" sei, erklärte Fritz. Offiziell hatte das
Post-Management nach der Mitarbeiterbefragung angekündigt, dass sie als "konsensuales
Unternehmen" weiter das Gespräch mit der Gewerkschaft suchen werde. Aus
Management-Kreisen hieß es am Mittwoch, man werde das Thema wohl erst 2008
wieder angehen.
Ein Sprecher des Unternehmens wollte dies auf APA-Anfrage nicht kommentieren. Nur soviel: Die Post sei ständig bemüht, "ihre Abläufe zu optimieren und die Produktionssteigerung zu erhöhen".
Neue Verteilungssysteme
'Nach dem Konzept sollten im Gleichklang
mit dem Abbau der 1.200 Zusteller, der ohne Kündigungen erfolgen sollte,
auch die Verteilungssysteme der Post neu geordnet werden. Der Plan sah unter
anderem neue EDV-Systeme, Sortiertische, die Schaffung einer neuen
Personalreserve von 9,5 Prozent je Zustellstandort und eine Neueinteilung
der Zustellgebiete vor. Die Gewerkschaft sprach von 30 Stunden Mehrbelastung
im Monat, was das Management dementiert hatte. Auch das Versprechen des
Managements, im Zuge dessen den Bereich Info-Post (Werbezustellung) für die
nächsten Jahre im Unternehmen zu behalten, hatte die Betriebsratsführung
nicht überzeugt.
Die Post-Aktie notierte am Mittwoch bei 29,60 Euro, knapp ein Prozent unter dem Schlusskurs des Vortages.