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Wall Street erneut auf Talfahrt

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Der Einkaufsmanager-Index des US-Dienstleistungssektors ist auf dem tiefsten Stand Oktober 2001.

Die New Yorker Aktienbörse hat am Dienstag mit sehr starken Kursverlusten geschlossen. Extrem schwache Konjunkturdaten schürten erneut Rezessionsängste und schickten die Wall Street auf Talfahrt. Der Dow Jones Industrial Index rutschte um 370,03 Punkte oder 2,93 Prozent auf 12.265,13 Einheiten. Der S&P-500 Index sackte 44,15 Punkte (minus 3,20 Prozent) auf 1.336,67 Zähler. Der Nasdaq Composite Index reduzierte sich um 73,28 Einheiten oder 3,08 Prozent auf 2.309,57 Zähler.

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Einkaufsmanager-Indes bringt Einbruch
Nachdem die vergangene Woche die stärkste Börsenwoche seit nahezu fünf Jahren gewesen war, ging es nun umso steiler wieder bergab. Auslöser war, dass sich der Einkaufsmanager-Index des US-Dienstleistungssektors im Jänner so stark eingetrübt hat, dass er deutlich unter 50 Punkte fiel und damit ein Schrumpfen der US-Wirtschaft signalisierte.

"Der ISM-Bericht ist für eine Vielzahl von Investoren der endgültige Beweis dafür, dass wir uns in einer Rezession befinden", sagte ein Händler. "Der ISM-Index ist richtiggehend eingebrochen und auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2001 zurückgegangen", fügte ein Volkswirt hinzu. Der ab Jänner neu berechnete Gesamtindex der Einkaufsmanager im Dienstleistungsbereich startete mit 44,6 Punkten, während die Volkswirte mit 53,0 Punkten gerechnet hatten.

Finanztitel verlieren
Zu den schwächsten Werten im Dow Jones zählten die Finanztitel: Citigroup büßten als größter Verlierer 7,43 Prozent auf 27,05 US-Dollar ein. JPMorgan Chase folgten mit minus 5,04 Prozent auf 43,89 Dollar. American International Group (AIG) sanken um 4,51 Prozent auf 52,93 Dollar. Im S&P-100-Index verloren Lehman Brothers 6,27 Prozent auf 59,82 Dollar.

News Corporation mit Gewinn
Zu den wenigen Titeln mit Kursgewinnen zählten die der News Corporation. Sie stiegen um 0,60 Prozent auf 20,08 Dollar. Der von Rupert Murdoch kontrollierte Medienkonzern hatte zwar in seinem zweiten Geschäftsquartal wegen eines schwächeren Filmgeschäfts den Gewinn kaum gesteigert, bei den Fernsehsendern dagegen verdiente er wegen höherer Werbeeinnahmen mehr als ein Jahr zuvor.

Microsoft und Yahoo! geben nach
Im Fokus standen zudem weiter die Aktien von Microsoft, Yahoo! und Google. Nach dem milliardenschweren Übernahmeangebot des Software-Riesen hat nun Murdoch Spekulationen über eine mögliche Gegenofferte eine klare Absage erteilt. Zudem wollen die EU-Wettbewerbshüter wie erwartet das Vorhaben genau unter die Lupe nehmen und bereiten eine vertiefte Prüfung vor. Microsoft verloren 3,81 auf 29,03 Dollar und Yahoo! gaben um 1,13 Prozent auf 29,00 Dollar nach. Mit einem Anstieg von 2,29 Prozent auf 506,42 Dollar reagierten dagegen die Google-Aktien.

Börse in Tokio bricht ein
Die Sorge vor einer Rezession in den USA und die dadurch eingetrübten Aussichten für japanische Unternehmen haben die Börse in Tokio am Mittwoch einbrechen lassen. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte stürzte nach den schweren Vortagesverlusten an der Wall Street massiv um 646,26 Punkte oder 4,70 Prozent und ging beim Stand von 13.099,24 Punkten aus dem Handel. Der breit gefasste Topix sackte ebenfalls heftig um 57,07 Punkte oder 4,21 Prozent auf den Stand von 1.298,41 Punkten. Die Titel gaben auf breiter Front nach.

Der Euro tendierte zu Mittag deutlich leichter bei 1,4631-36 Dollar nach 1,4804-06 Dollar am späten Vortag. Der Dollar notierte zu Mittag leichter bei 106,55-60 Yen nach 106,98-107,00 Yen am späten Vortag.

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