Wien hat im Vergleich mit neun Hauptstädten in der Region Mittel- und Osteuropa (CEE) deutlich die Nase vorn.
Österreichs Hauptstadt erreichte knapp 90 von 100 Punkten, dahinter folgen Prag (70,8) und Budapest (52,3). "Der Vergleich soll eine Orientierung für die Städte bringen, wie sie in der Wachstumsregion CEE liegen", erklärte Studienautor Vladimir Preveden, Studienleiter des Beratungsunternehmens Roland Berger Kroatien.
Internationalisierung
Wien hängt insbesondere bei der
Internationalisierung mit der maximalen Punkteanzahl 100 die Konkurrenz
deutlich ab. Die tschechische Hauptstadt folgt mit 36,2 Punkte an zweiter
Stelle.
Für die Beurteilung wurden unter anderem die Anzahl der internationalen Unternehmenszentralen mit mehr als 500 Mio. Euro Umsatz herangezogen. Österreichs Hauptstadt hat mit insgesamt 41 Headquarters die Nase vor Moskau (33), Bukarest und Warschau (je 8) und kann neben der Lage auch als Sitz zahlreicher internationaler Organisationen wie etwa der OPEC oder der Vereinten Nationen punkten.
Lebensstandard
Auch beim Lebensstandard liegt die
österreichische Hauptstadt mit 90,8 Punkten an erster Stelle, gefolgt von
Prag (78,4) und Ljubljana (63,6). Unter anderem wurde der "Big-Mac-Index"
der Schweizer Großbank UBS herangezogen, der die Kaufkraft anhand des
Preises für das McDonald's-Produkt ausdrückt. Demzufolge muss ein Arbeiter
in Wien 16 Minuten lang für einen Big Mac arbeiten, in Moskau 25 Minuten und
in Ljubljana 35 Minuten. Darüber hinaus flossen auch etwa die
Durchschnittsmieten von Wohnungen und der Anteil der Grünflächen in den
Städten in das Ranking ein.
Infrastruktur und Bildung
Ein besonderer Vorteil der
österreichischen Hauptstadt sei die Wien-Holding, in der die wichtigsten
Wirtschaftsbetriebe gebündelt sind. "So etwas gibt es in keiner anderen
Stadt der Region", betonte Preveden. Daher sei es nicht überraschend, dass
Wien auch im Infrastruktur- und Bildungsbereich an der Spitze liege.
Kultur und Tourismus nicht Platz 1
In zwei Segmenten musste sich
Wien aber den CEE-Konkurrenten gegenüber geschlagen geben: Im Kultur- und
Tourismusbereich belegte die österreichische Hauptstadt den zweiten Rang
nach Prag und vor Moskau, bei Innovation den vierten Platz nach Ljubljana,
Budapest und Prag.
Preveden ortet insbesondere bei den kleineren Städten eine stärkeren Bedarf, ihr Profil im internationalen Wettbewerb zu schärfen. Insgesamt wurde der Vergleich mittels 24 Kriterien in insgesamt 6 Bereichen durchgeführt. Bei 11 davon lag Wien an erster Stelle, Prag bei 4 der Kriterien.