Wie gut sind Österreichs Städte? Eine neue Studie klärt auf: In Wien stirbt man früher, in Bregenz wird man alt und in Kufstein leben die Jüngsten.
Mehr als 50 Prozent der österreichischen Bevölkerung lebt im städtischen Bereich, allein 44,5 Prozent in den 73 Städten ab 10.000 Einwohnern. "Der Zuzug hält an", erklärten Statistik Austria-Generaldirektor Peter Hackl und Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger bei der Präsentation der Publikation "Österreichs Städte in Zahlen 2008". Der Städtebund forderte ein "kommunales Infrastrukturinvestitionspaket" für die heimischen Städte und Gemeinden.
3,7 Millionen sind urban
Innerhalb eines Jahres seien die 73
Städte mit 10.000 und mehr Einwohnern um 0,6 Prozent (23.000 Einwohner) von
3,68 auf 3,70 Millionen. Einwohner gewachsen, so Weninger. Im Verlauf von
1951 bis 2008 zeigt dabei Wien eine gleichbleibende Linie; Graz, Linz und
Innsbruck verzeichneten 2001 einen Einbruch bei der Bevölkerungsentwicklung.
In den vergangenen Jahren ist die Lebenserwartung in Österreich laut Hackl angestiegen: Im Durchschnitt der 1991 bis 2006 ergab sich für Frauen ein Plus von 3,7 Jahren und für Männer ein Anstieg von 4,8 Jahren. Dabei liegt die Lebenserwartung für Frauen mit 82,7 Jahren (Stand 2006) noch immer über jener der Männer mit 77,1 Jahren.
In Bregenz wird man alt - Wiener sterben früher
Die höchste
Lebenserwartung haben die Bewohner von Bregenz: Sie werden durchschnittlich
77,5 Jahre alt und liegen damit um 0,8 Jahre über dem
Österreich-Durchschnitt. Am schlechtesten schneiden die Wiener ab, deren
Lebenserwartung mit 76 Jahren um 0,8 Jahre unter dem Durchschnitt liegt.
Die höchsten Anteile an Unter-19-Jährige verzeichneten unter den großen Städten Kufstein mit 26 Prozent und Hard mit 25,5 Prozent, die wenigsten in Köflach mit 17 Prozent. Die meisten Über-85-Jährigen lebten mit 3,2 Prozent in Telfs und mit 3,1 Prozent in Knittelfeld, die wenigsten in Krems mit 0,8 Prozent.
NÖ besonders investitionsfreudig
2007 wurden in den
österreichischen Gemeinden 302 Euro pro Einwohner investiert. Gemeinsam mit
der Zahl aus 2006 mit 300 Euro sei die Quote die niedrigste seit
Jahrzehnten, hieß es im Bericht. Besonders investitionsfreudig zeigte sich
2007 Niederösterreich: Dort lag das Investitionsvolumen um rund 28 Prozent
über dem Österreich-Durchschnittswert. In Salzburg und der Steiermark
blieben die Quoten um etwa 24 Prozent unter dem Durchschnitt.
Der Städtebund forderte ein "kommunales Infrastrukturinvestitionspaket" für die heimischen Städte und Gemeinden. Kommunale Investitionen würden schnell greifen, kämen der Wirtschaft an Ort und Stelle zu Gute und würden Arbeitsplätze sichern, so Weninger, der als Beispiel für "etwas Unterstützenswertes" Schulsanierungen oder die Errichtung von Kindergärten nannte. Das Paketvolumen sollte rund drei Milliarden Euro auf zwei Jahre betragen.