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Wirtschafts-Bremse "Starker Euro "

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Der Euro steht so hoch wie noch nie: Exporte in Dollar-Länder verteuern sich, Urlaube werden dafür billiger.

Der Euro gibt weiterhin mächtig Gas: Nachdem der Kurs gegenüber dem Dollar in den letzten Wochen etwas nachgelassen hatte, erreichte er am Mittwoch mit 1,388 Dollar neuerlich einen Rekordwert. Wie schon das ganze Jahr über liegt der ­eigentliche Grund für den Höhenflug vor allem in der anhaltenden Schwäche des Dollars.

Das Erreichen der Marke von 1,40 Dollar ist nicht unrealistisch. Allerdings erwartet Wifo-Experte Franz Hahn selbst in diesem Fall noch keine gravierenden Probleme für die heimische Wirtschaft: "Der überwiegende Teil des ­Außenhandels findet innerhalb der EU-Länder und nach Osteuropa statt. Außerdem gibt es auch Vorteile: Durch den niedrigeren Dollarkurs werden Energie und Rohstoffe billiger.“

Exporte teurer
Einzelne Export-Unternehmen sehen die Sache anders. Sie befürchten sehr wohl negative Effekte. Der Motorrad-Hersteller KTM etwa exportiert laut Finanzvorstand Patrick Prügger 25 Prozent seiner Produkte in die USA: „Wir haben wegen des starken Euro bereits über Produktionsverlagerungen nachgedacht, aber die Qualität der amerikanischen Zulieferer ist zu schlecht.“

Wirtschaftsbremse "Euro"
Gegenüber 2006 ist der Euro heuer im Durchschnitt um acht Prozent teurer. Das betrifft den Außenhandel mit allen dollarabhängigen Ländern. BA-CA-Experte Bruckbauer rechnet daher sehr wohl mit Einbußen für Österreich: "Das schmälert unser Wirtschaftswachstum um immerhin 0,2 Prozentpunkte."

Urlaub wird billiger
Eine gute Nachricht ist der Euro-Höhenflug aber für alle, die in der kalten Jahreszeit Sonne in der Karibik, in Tunesien oder Ägypten tanken wollen - oder natürlich für jene, die direkt in die USA reisen. Für alle Länder, deren Währung an den Dollar gekoppelt ist, gilt: Die Preise werden kleiner. Nicht gilt das für Pauschalurlaube im Reisebüro.

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