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Zähe Gespräche über Opel-Übernahme

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Opfel und Magna schätzen einen Vertragsabschluss bis 15. Juli als unrealistisch ein.

Die Gespräche zwischen Magna und der Opel-Muttergesellschaft General Motors (GM) über eine Übernahme von Opel verlaufen offenbar schleppend. Ein Vertragsabschluss bis 15. Juli werde inzwischen als unrealistisch eingestuft, berichtete die "Bild"-Zeitung am Samstag unter Berufung auf Informationen aus dem deutschen Wirtschaftsministerium. Auch Magna hat diesen Termin offensichtlich bereits aufgegeben.

Viele Details ungeklärt
"Die Wahrscheinlichkeit, dass nächste Woche ein Vertrag unterzeichnet wird, ist sehr gering", zitiert "Bild" einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter des Wirtschaftsministeriums. Weiterhin seien viele Details ungeklärt. Das Management des österreichisch-kanadischen Zulieferers Magna hatte ursprünglich geplant, die Verhandlungen mit GM bis zum 15. Juli abzuschließen. Ein Ministeriumssprecher wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.

Zeitplan aufgegeben
Auch in der neuen Ausgabe der "Automobilwoche" hieß es, Magna habe seinen ursprünglichen Zeitplan zum Einstieg bei Opel aufgeben müssen. "Die für den 14. Juli erwartete Aufsichtsratssitzung findet zu einem späteren Zeitpunkt statt", hieß es ohne nähere Quellenangabe. Damit wäre der 15. Juli als Stichtag für eine Übernahme hinfällig. "Es müssten noch Koordinationsfragen für den Termin geklärt werden", erfuhr die "Automobilwoche" demnach weiter aus dem Unternehmen. Auf dem Treffen sollte der endgültige Geschäftsplan für Opel abgesegnet werden.

Einstieg wird teurer
Dem Bericht zufolge führte die Verschiebung auch zu neuen Spekulationen über ein Scheitern der Übernahmepläne. Die Verhandlungen gerieten zu einem Zeitpunkt ins Stocken, an dem sich die Opel-Mutter General Motors wieder im Aufwind sehe und das Ende der Insolvenz bekannt gegeben habe, hieß es. Ohnehin hatte sich Magna zuletzt über die GM-Führung beklagt, die bei den Verhandlungen über die Zukunft von Opel "hochnäsig" auftrete. Für Magna wird laut "Automobilwoche" ein Einstieg bei Opel durch die Verzögerungen letztlich teurer und das Risiko höher. "An jedem Tag ohne Entscheidung wird Geld verbrannt" zitierte das Blatt den Vize-Chef von Magna, Siegfried Wolf.

Übernahme durch BAIC?
In den vergangenen Tagen hatte es Spekulationen gegeben, dass der chinesische Autokonzern BAIC den Magna-Konzern doch noch ausstechen könnte. BAIC will Medienberichten zufolge weniger Staatshilfen beanspruchen und auch nicht so viele Jobs abbauen. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) sagte jedoch am Samstag, dass BAIC im Rennen um die Opel-Übernahme keine Chance habe. Das asiatische Unternehmen sei zu klein, um Opel übernehmen zu können, sagte der

Regierungschef am Samstag bei einer Opel-Betriebsversammlung in Kaiserslautern nach Angaben des örtlichen Betriebsratsvorsitzenden Alfred Klingel. Beck favorisiere weiterhin Magna.

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