Immer weniger Menschen gehen ins Kino. Vor allem kleine Filmtheater, die sich die Umrüstung auf neue Technik nicht leisten können, sind bedroht.
2007 war für die österreichischen Kinos kein gutes Jahr. Laut Schätzung der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle ging die Besucherzahl in den heimischen Filmtheatern im Vorjahr um 9,2 Prozent auf 15,7 Millionen zurück. Hält dieser Trend an, sind vor allem kleine Kinos in ihrer Existenz bedroht.
Zu wenig Blockbuster
Als Ursache des Zuschauerschwunds sehen
Kinobetreiber vor allem den Mangel an Blockbustern im Vorjahr. Der
zugkräftigste Film 2007 war Fluch der Karibik 3 – aber auch dieser Streifen
schaffte die Zuschauermillion nicht. „Wir sind stark abhängig von dem, was
uns Hollywood liefert“, so Christian Langhammer, Geschäftsführer der größten
heimischen Kinokette Cineplexx (30 Standorte, 192 Säle) zu ÖSTERREICH. „Sind
die Filme gut, sind die Kinos auch voll. 2006 war sehr erfolgreich, 2007
weniger – jetzt hoffen wir auf 2008.“
Im Jänner verzeichneten die Cineplexx-Kinos bereits ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Langhammer: „Asterix und vor allem der Falco-Film sind hervorragend angelaufen.“ Die für die nächsten Monate angekündigten Movies von Indiana Jones bis Sex And The City seien ebenfalls vielversprechend.
Neue Technologie
Probleme bereitet auch die teure Umrüstung der
Technik auf die digitale Filmprojektion. Immer mehr US-Verleiher bieten
statt Filmrollen nur mehr digitale Kopien an.
In Wien gibt es derzeit 34 Kinos. Zusperren musste 2007 keines, kleine Häuser befinden sich aber in täglichem Überlebenskampf, so Wirtschaftskammer-Obmann Rudolf Krenn. Schwer haben es Programmkinos, denn auch Ketten setzen auf Nischen. „Ein großer Erfolg war die Opern-Übertragung aus New York mit Anna Netrebko in den Cineplexx-Kinos“, so Langhammer. Noch mehr Service (Tickets via Internet) und Investitionen in neueste Technik sollen die Lust auf den Kinobesuch weiter anfachen.
(sea)