Nach den schweren Turbulenzen rund um die Meinl European Land hat das Unternehmen nun weitreichende Veränderungen in Aussicht gestellt.
Jetzt soll alles anders werden:
Am Montag hat das Management "Veränderungen in der gesamten Unternehmensstruktur" angekündigt. Außerdem will die an der Wiener Börse notierte MEL, die derzeit noch auf der Kanal-Insel Jersey sitzt, schrittweise freiwillig die "Grundsätze des österreichischen Aktienrechtes" anwenden. Und: MEL hat die Investmentbank Merril Lynch beauftragt, strategische Partnerschaften auszuloten. Aus dem Meinl-Umfeld hieß es, ein neuer Partner stehe bereits "vor der Türe".
Übersiedlung nach Wien?
Die möglichen "Veränderungen in der
gesamten Unternehmensstruktur" umfasse auch eine mögliche Verlegung des
Firmensitzes von Jersey nach Wien, hieß es aus dem Umfeld. Aber auch
unabhängig davon will die MEL künftig den österreichischen Corporate
Governance Kodex einhalten.
Zusammenlegung der Firmen möglich
Am Prüfstand steht
außerdem auch die "Vor- und Nachteile eines internen und eines externen
Managements sowie der damit in Zusammenhang stehenden Fee-Struktur", sprich
also eine mögliche Zusammenlegung der derzeit externen
Management-Gesellschaft (Meinl European Real Estate Limited) mit der
eigentlich MEL Ltd. Gleichzeitig überlegt das Unternehmen auch eine
Einziehung der 150 Millionen sogenannten "partly paid shares", für die nur
einen Cent per Stück einbezahlt wurden, die aber für ein Drittel der
MEL-Stimmrechte stehen. Bis zuletzt hat sich das Unternehmen trotz heftiger
Anleger-Kritik bedeckt gehalten, wem diese Stimmrechte zugeordnet sind.
In der Ad-hoc-Mitteilung hieß es nun, das Instrument der Partly Paid Shares werde "evaluiert". Sollte das Unternehmen tatsächlich von Jersey nach Wien übersiedeln, wäre das Thema laut den Firmen-Kreisen ohnehin hinfällig. Das österreichische Aktienrecht sieht keine Möglichkeit für derartige Partly Paid Shares vor. Und schließlich will MEL auch noch das operative Management und Board verstärken und eine Strategie festlegen, wie es künftig mit Dividendenzahlungen aussehen soll.
Eine Erholung des MEL-Aktienkurses blieb dennoch vorerst auf. Am Montag Nachmittag (gegen 14:30 Uhr) notierte das Papier bei 11,58 Euro, ein Minus von 2,61 Prozent gegenüber Freitag. Seit Juli hat das Papier knapp 50 Prozent an Wert eingebüßt