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Zulieferer von BenQ-Pleite betroffen

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BenQ hat Probleme beim Kundenservice. Ein weiterer Zulieferer des Handy-Herstellers kündigt unterdessen einen Stellenabbau an.

Die Pleite des Handy-Herstellers BenQ Mobile zieht immer weitere Kreise. Als weiterer Zulieferer kündigte der Hersteller elektronischer Komponenten Lumberg den Abbau von 120 Arbeitsplätzen an. Diese Woche hatten bereits die BenQ-Zulieferer Infineon und Balda angekündigt, sich von insgesamt 1.400 Beschäftigten zu trennen.

Probleme beim Kundenservice
Ein Sprecher von BenQ Mobile räumte ein, dass es Verzögerungen beim Kundenservice gebe, die mit offenen Finanzierungsfragen beim ebenfalls insolventen Dienstleister Inservio in Zusammenhang stünden. Er bestätigte damit einen Bericht von " Focus Online". Mit einer Lösung werde aber bis spätestens Mitte kommender Woche gerechnet. Dem Bericht zufolge werden eingesandte defekte Geräte derzeit nicht repariert. Über die Zahl der betroffenen Kunden konnte der Sprecher keine Angaben machen.

Nach der Pleite hatte BenQ Mobile versprochen, Garantie und Service seien für die volle Laufzeit von zwei Jahren gesichert. Dem Bericht zufolge teilte das Unternehmen seinen Kunden inzwischen mit, dass es wegen der aktuellen Prüfungsphase keine kostenfreien Reparaturen mehr gebe. Eingeschickte Handys würden unrepariert und nur auf Kosten des Kunden zurückgesendet. Der Sprecher erklärte allerdings, es handle sich um vorübergehende Verzögerungen. Er verwies zugleich darauf, dass die Gewährleistung für defekte Telefone beim Händler oder Netzbetreiber liege, so dass eine Reparatur oder ein Austausch letztlich sichergestellt seien.

Hilfsfonds für Beschäftigte
Die rund 3.000 von der Pleite betroffenen Beschäftigten können zudem vorerst nicht auf eine Aufstockung des Hilfsfonds durch den früheren Besitzer Siemens hoffen. Der Elektrokonzern sieht nun die taiwanesische Konzernmutter BenQ in der Pflicht.

Die taiwanesische BenQ hatte vor etwa einem Jahr die frühere Handy-Sparte von Siemens übernommen, nach hohen Verlusten aber vor einigen Wochen den Geldhahn zugedreht. BenQ Mobile stellte daraufhin Ende September Insolvenzantrag. Rund 2.000 der 3.000 Mitarbeiter in Deutschland haben ihren Arbeitsplatz verloren. Geplant sind zwei Auffanggesellschaften für Bayern und Nordrhein-Westfalen, deren Gesamtfinanzierung aber noch nicht gesichert ist. Die IG Metall hatte ein Nothilfeprogramm über 200 Mio. Euro von Siemens als früherem Besitzer verlangt.

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