Geld

Zwei Interessenten für Quelle

Teilen

Ex-Quelle Chef Lenz und ein Finanzinvestor sind an Quelle interessiert. Bis 2. Dezember soll Entscheidung fallen.

Für den insolventen österreichischen Versandhändler Quelle gibt es zwei Interessenten. Einer von ihnen ist der ehemalige Quelle-Österreich-Chef Martin Lenz, bestätigte Masseverwalter Erhard Hackl. Den Namen des zweiten Interessenten wollte er nicht nennen. Derzeit gebe es noch keine Angebote, bis Ende November müssen diese aber vorliegen. Entscheidend wird sein, ob und zu welchen Bedingungen die potenziellen Investoren die an den Otto-Versand verkaufen Markenrechte bekommen können.

Sollte keine Lösung gefunden werden, kommt es frühestens Anfang Dezember zu einem Abverkauf und zu ersten Teilschließungen, sagte Hackl. Mit den teilweisen Unternehmensstilllegungen würden auch die ersten Kündigungen erfolgen.

Gläubigerausschusssitzung
Am kommenden Montag, 23. November, hat der Masseverwalter für 10.00 Uhr die erste Gläubigerausschusssitzung einberufen, so der Kreditschutzverband von 1870 (KSV). Besprochen werden dabei mögliche Fortführungsszenarien und die Finanzierung. Mitglieder des Gläubigerausschusses sind neben dem KSV der Alpenländische Kreditorenverband (AKV), der Insolvenzschutzverband für Arbeitnehmer, die Creditreform, die Oberbank und die Finanzprokuratur.

Der AKV schließt nicht aus, "dass zumindest Teile des Unternehmens fortgeführt werden", heißt es auf der Homepage des Verbandes. Es liege von Quelle Österreich eine selbst erstellte Berechnung vor, "die jedenfalls ein positives Ergebnis von 2 Mio. Euro erwarten lässt". Der Überschuss könnte unter Eliminierung der Wareneinsatzkosten bestenfalls 7,6 Mio. Euro betragen, so der AKV. Ein "wesentlicher Unsicherheitsfaktor" seien jedoch noch verschiedene Aus- und Absonderungsrechte.

Die österreichische Quelle AG steht zu 99,42 Prozent im Eigentum der deutschen Quelle GmbH. Die Holstenflor Beteiligungs GmbH & Co. Holding KG hält 0,58 Prozent. Quelle Österreich selbst hält folgende Beteiligungen: 100 Prozent an der Unterstützungskasse der Quelle AG, 100 Prozent an Quelle Bozen sowie 0,2 Prozent an der QLZ Leasing GmbH.

Zwischen Quelle Österreich und der ebenfalls insolventen Quelle-Mutter Arcandor besteht zwar ein Konzernverhältnis, aber es gibt laut AKV keine Beherrschungs- oder Ergebnisabfuhrverträge. Allerdings sei Quelle Österreich konzernintern in ein "Cash-Pooling-System" eingebunden. An diesen Pool hat Quelle Österreich Forderungen von 18 Mio. Euro, die laut AKV uneinbringlich sein sollen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.