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Aus von Quelle Österreich steht bevor

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Das Konzept des Interessenten Martin Lenz ist "nicht tragfähig".

Das Ende des insolventen österreichischen Versandhändlers Quelle dürfte unmittelbar bevorstehen: Das Konzept des potenziellen Interessenten Martin Lenz sei "nicht tragfähig", sagte ein Branchenkenner. Dem Vernehmen nach umfasst das Konzept ein eingeschränktes Sortiment und soll in Österreich, Slowenien, Südtirol und der Schweiz umgesetzt werden. Der Masseverwalter dürfte dem Konzept nicht zustimmen, so der Kenner. Masseverwalter Erhard Hackl war vorerst nicht zu erreichen.

Düstere Zukunft
Die Arbeiterkammer Oberösterreich sieht die Zukunft auch düster: "Das Ende ist in Sicht", sagte ein Mitarbeiter. Selbst wen ein Käufer gefunden werde, kaufe dieser das Unternehmen, aber übernehme nicht die Mitarbeiter. Beim Arbeitsmarktservice (AMS) wurden vergangenen Freitag vorsorglich mehr als 1.000 Mitarbeiter beim Frühwarnsystem zur Kündigung angemeldet. Frühestens ab 17. Dezember können die Mitarbeiter gekündigt werden. Die mehr als 90 freien Dienstnehmer sind an diese Frist aber nicht gebunden und können jederzeit freigesetzt werden.

Beim Linzer Versandhändler wird inzwischen geschaut, wie viele Mitarbeiter für die Frühpension infrage kommen. Ab Montag werden die "pensionsnahen Mitarbeiter" erfasst, sagte Betriebsratschef Felix Hinterwirth. Insgesamt gebe es mehr als 200 Personen (Frauen ab 50, Männer ab 55 Jahre), die in diese Gruppe fallen. Bisher haben sich 600 Mitarbeiter bei der Insolvenzstiftung angemeldet und 200 haben Jobangebote anderer Firmen.

Zukunft der Shops offen
Wie es mit den 175 österreichischen Quelle-Shops weitergeht, wird am Sonntag bei einem Treffen der Betreiber entschieden: "Da wird sich unsere Zukunft zu 99,9 Prozent weisen", sagte Shop-Sprecher Hans-Peter Harder. Zuletzt zeigten sich die selbstständigen Händler zuversichtlich und kündigten an, auch nach einem Konkurs von Quelle Österreich weitermachen zu wollen.

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