Jetzt ist es vorbei. Die Pleite des Konzerns bekommen rund 2.000 Menschen zu spüren.
Quelle Österreich ist versiegt: Am Montagnachmittag wurde der Konkurs über den Linzer Versandhändler eröffnet. Wirksam wird die Eröffnung mit 00:00 Uhr des 17. November 2009. Der zuständige Konkursrichter ist Helmut Katzmayr. Als Masseverwalter hat er die Rechtsanwälte Erhard Hackl, Rudolf Mitterlehner und Thomas Zeitler bestellt. Die Schulden belaufen sich laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV) auf rund 88 Mio. Euro. Dem steht ein Vermögen von 85 Mio. Euro gegenüber.
2.000 Menschen
Betroffen von der Pleite sind rund 2.000
Menschen. Neben den rund 1.100 Quelle-Beschäftigten sind von der Pleite
rund 900 weitere Einkommenbezieher im Raum Linz betroffen. Dazu zählen rund
400 Quelle-Pensionisten und etwa 175 Quelle-Shop-Betreiber mit Angestellten.
Shops wollen weitermachen
Die 175 österreichischen
Quelle-Shop-Betreiber und ihre rund 25 Mitarbeiter wollen weitermachen: "Wir
sind bereits mit vier bis fünf Kleinlieferanten in Verhandlung",
sagte Shop-Sprecher Hans-Peter Harder. Um das Überleben der Shops zu
sichern, müssen die Gespräche bald beendet werden: "Vielen
geht schon die Luft aus". Seit Montag vergangener Woche werde außer
Weißware nichts mehr geliefert, so Harder. Gesucht werden aber nicht nur
Lieferanten: Auch Hersteller von Weißware, Elektrogeräten und Textilien
können sich melden.
Tempo ist angesagt
Einige Betreiber hätten bereits angekündigt,
nicht mehr weitermachen zu wollen. 130 bis 150 Shops dürften überbleiben,
aber nur, wenn bald Lieferanten gefunden werden. Sonst könne es sein, dass
einige Konkurs anmelden müssen. 75 Prozent der Shop-Betreiber verkaufen
ausschließlich Quelle-Produkte. Den Zusammenschluss der Shops hält Harder
für "sehr realistisch" und verwies dabei auf die Kooperation
der deutschen Shops. Diese hätten bereits angefragt, ob eine Zusammenarbeit
mit den Österreichern möglich sei.
Neuer Name statt Quelle
Sollte die neue Händlergemeinschaft
tatsächlich entstehen, kann sie aber nicht unter dem Namen "Quelle"
weiterarbeiten, da die Marke vor kurzem vom deutschen Versandriesen Otto
gekauft wurde. Entweder werden die Geschäfte unter dem jeweiligen Namen des
Besitzers betrieben oder ein gemeinsamer Name gesucht.