Gemeinsame Standards

EU-Kommission tritt für sauberes Auto ein

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Die EU will saubere Autos. Welche Technologien sich dabei durchsetzen, soll der Markt entscheiden. Auch Österreich tritt für gewisse Normen ein.

Unser Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hat die Strategie der EU-Kommission (siehe unten) für saubere und energieeffiziente Fahrzeuge begrüßt. Ein abgestimmtes Vorgehen bei der Elektromobilität sei auch in Österreich erforderlich. Dazu zähle auch die Tankinfrastruktur.
 

Elektrofahrzeuge

"Über die Elektromobilität können unsere Unternehmen mit neuen Produkten neue Märkte erschließen, die Konsumenten sind weniger abhängig vom Ölpreis und das Klima wird durch den wegfallenden CO2-Ausstoß geschützt". Mitterlehner kündigte an, dass im Jahr 2020 rund 250.000 Elektrofahrzeuge auf Österreichs Straßen fahren sollen.
 

Verbrennungsmotoren weiterentwickeln

Neben der Forcierung der Elektromobilität müssten auch konventionelle Verbrennungsmotoren - etwa mit Hybridtechnologie - weiter entwickelt werden. "Die EU-Kommission setzt in ihrer Mitteilung die richtigen Schwerpunkte. Kurz- und mittelfristig müssen gerade die klassischen Motoren effizienter werden, damit die Unternehmen die für alternative Antriebe notwendigen Forschungsinvestitionen erwirtschaften können". Um diese Entwicklung zu unterstützen, seien von Wirtschafts- und Infrastrukturministerium allein im Vorjahr 70,8 Millionen Euro in Forschungsprojekte der Automobilbranche investiert worden, was wiederum Investitionen von rund 210 Millionen Euro ausgelöst habe.

Strategie der EU-Kommission

Mit der europäischen Strategie zur Förderung der Entwicklung von sauberen und energieeffizienten Fahrzeugen soll der Autoindustrie in der EU geholfen werden, ihre führende Position weltweit zu festigen. EU-Industriekommissar Antonio Tajani hat dabei keine Präferenz für das Elektroauto, das er aber ebenfalls befürworte. "Die Kommission ist neutral gegenüber den verschiedenen alternativen Technologie eingestellt".

Markt soll die Zukunfts-Technologie regeln
Der Markt werde diese Frage von selbst regeln. An Möglichkeiten gebe es auch die Wasserstofftechnologie und mehrere Hybrid-Varianten. Jedenfalls müssten für das saubere Auto am besten noch vor 2012 einheitliche gemeinsame Normen erstellt werden. Was die Zukunft des umweltfreundlichen Autos betrifft, "sollten wir uns nicht auf zwei bis drei Prozent des Marktes beschränken, sondern 30 bis 40 Prozent" in Europa anstreben, sagte Tajani.
 

Über die Kosten gab es keine Auskunft. Dies hänge auch davon ab, wie stark die neue saubere Autotechnologie in Anspruch genommen werde. Generell gebe es "zwei Pfeiler - den herkömmlichen Motor, der aber immer sauberer werden muss, und die Entwicklung von Alternativen ohne Öl, Benzin und Diesel - also den kalten Motor", meinte der Kommissar.

Durch die Finanz- und Wirtschaftskrise sei der Autoverkauf zuletzt zurückgegangen. Einige Fabriken mussten sogar geschlossen werden. Nun gelte es, auf der Grundlage einer wettbewerbsfähigen KFZ-Industrie die Weichen für die Zukunft zu stellen. Dazu habe die Kommission 40 Aktionen erstellt.

Was die Elektrofahrzeuge betrifft, müssten diese genauso sicher sein wie die konventionellen Autos. Und es müsse eine einfache Aufladung in allen Ländern geben. Mit ihrer neuen Strategie möchte die Kommission nicht nur für Impulse auf europäischer Ebene sorgen und das Potenzial von Ökofahrzeugen vollständig nutzen, um den Klimawandel zu bekämpfen, sondern auch seine Wirtschaftsstruktur verjüngen.

Alternativen sind unausweichlich

Zum Ausblick in die Zukunft merkt die Kommission an, dass 2020 herkömmliche Antriebssysteme für Fahrzeuge vermutlich vorherrschend bleiben, doch werde es gleichzeitig zu einer raschen Ausbreitung von Elektrofahrzeugen kommen. Der weltweite Kfz-Bestand werde von 800 Mio. auf 1,6 Mrd. 2020 und auf 2,5 Mrd. 2050 zunehmen. Auch deswegen seien Alternativen notwendig, die die Energieabhängigkeit verringerten und weniger CO2-Ausstoß produzierten.
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