Erinnerungen der Künstlerin

Susanne Widl war Columbo-Liebe

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27 Jahre lang trafen sich Susanne Widl und Hollywood-Star Peter Falk regelmäßig.

Susanne Widl war fast drei Jahrzehnte mit Peter Falk liiert. Bild: (c) FallySusanne Widl kann es kaum fassen, als wir ihr die traurige Nachricht überbringen, dass der schwer an Alzheimer erkrankte Peter Falk (81) nun endgültig unter Vormundschaft eines Gerichts gestellt wurde. „Er war so ein toller Mann! Dass er so enden muss, hat er nicht verdient“, so das einstige Model und Mannequin, das als Muse, Mäzenin und Künstlerin zur Stilikone wurde und heute die wohl bekannteste Cafetière Wiens (Café Korb) ist.

Streit um Vormundschaft
Kaum jemand kennt „Mr. Columbo“ besser als die Österreicherin, war sie doch 27 Jahre lang mit dem Hollywood-Star liiert. Beinahe wäre Widl der Scheidungsgrund von jener Ehefrau Falks gewesen, die zurzeit einen erbitterten Erbschaftsstreit mit dessen Adoptivtochter führt. Catherine, die Peter Falk zusammen mit seiner ersten Frau adoptierte, hatte im Dezember letzten Jahres beantragt, die Vormundschaft über ihren schwer kranken Vater zu übernehmen.

„Da geht es um Unsummen an Geld“, vermutet nicht nur Insiderin Susanne Widl. Peter Falks Ehefrau Shera focht den Antrag an – und konnte nun zumindest erreichen, dass anstatt von Catherine das Gericht von Los Angeles über die gesundheitliche und finanzielle Versorgung des Stars verfügen soll. „Warum kümmert sich nicht seine Ehefrau um ihn?“, fragt sich Suanne Widl nun im MADONNA-Interview, in dem sie sich an ihre Zeit mit „Mr.Columbo“ zurückerinnert – jene Tage, die zu den glücklichsten ihres Lebens gehören.

MADONNA: Frau Widl, was empfinden Sie, wenn Sie die aktuellen Bilder von Peter Falk sehen?
Susanne widl: Ich finde das wirklich ganz schrecklich, was mit ihm passiert ist. Ich würde so gerne zu ihm fahren, immerhin verbindet uns ja eine 27-jährige Freundschaft, ja eigentlich mehr als das...

Sie waren mit Peter Falk ja sogar liiert, nicht wahr?
Ja, ich habe Peter in Wien kennengelernt, als ich 16 Jahre alt war. Später dann, 1968, wurde der Film „Das Schloss in den Ardennen“ von Sydney Pollack gedreht – da war ich dabei und habe Peter Falk wieder getroffen. Da hat ihn dann sozusagen die Muse geküsst, weil ich ihm das Zeichnen beigebracht habe.

Ich habe in den Drehpausen immer gemalt, das hat ihn fasziniert. Seit diesem Moment hat Peter auch gezeichnet. Sehr oft mich, aber auch andere. Wir hatten viel Spaß zusammen. Was ihn natürlich auch begeistert hat, war, dass ich aus Österreich komme. Oskar Werner war ja Peters Lieblingsschauspieler, sein großes Vorbild, und Schiele sein Lieblingsmaler. Deshalb ist er mich dann auch immer gerne in Wien besuchen gekommen.

Trotz seiner Ehe und Ihrer Beziehung zu Peter Weibel, mit dem Sie noch heute zusammen sind, haben Sie sich fast drei Jahrzehnte lang regelmäßig getroffen.
Ja, wir haben uns auf der ganzen Welt getroffen. Und wundervolle Zeiten zusammen verbracht – sicher etwa sechs bis acht Mal im Jahr. Bis uns eines Tages die Presse erwischt hat...

Was geschah da?
Ein Paparazzo hat uns zusammen fotografiert und plötzlich waren wir auf dem Titelblatt des „National Enquirer“ mit der Schlagzeile „The reason for the divorce – an Austrian actress“. Ich habe das alles aufgehoben, aber diese Geschichte nie ausgeschlachtet, dazu war mir unsere Beziehung zu wertvoll.

Was führte zur Trennung?
Diese Geschichte in der Zeitung hat ihm natürlich viele Probleme mit seiner Frau bereitet, eine Scheidung wäre aber zu kompliziert gewesen. Und auch ich hatte ja meine Partnerschaft mit Peter Weibel.

Es gab dann sogar eine Aussprache zu dritt, mit Peter Weibel, Peter Falk und mir, in Los Angeles. Da habe ich mich für den Herrn Weibel entschieden, weil Los Angeles, Hollywood und all das letztlich doch eine ganz andere Welt war. Die mir zwar einerseits gefällt, aber dort zu leben, wäre für mich unmöglich gewesen. Stellen Sie sich vor, dann hätte Wien ja gar nicht sein wunderbares Café Korb (lacht)!

Aber Falk spielte schon eine große Rolle in Ihrem Leben?
Absolut, Peter war sicher eine meiner ganz großen Lieben.

Was hat Sie an ihm fasziniert?
Wissen Sie, er war wirklich so wie Columbo. Er hat genauso geraucht, sich so bewegt – die Schuhe, die er als Columbo trug, trug er auch privat. Ich hab’ sogar noch welche bei mir, die wir in Rom zusammen gekauft haben. Und: Peter war humorvoll und wahnsinnig intelligent.

Gibt es etwas, das Sie ihm noch gerne sagen würden?
Ich würde ihn einfach gerne noch einmal sehen. Vielleicht würde er mich ja erkennen. Und ich würde gerne sehen, ob man sich wirklich gut um IHN kümmert – und nicht nur um seine Millionen!
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