Nach Tod von Treiber

Alk-Kontrollen für Jäger

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0,0 Promille ist Gesetz - Alko-Test vor Jagdbeginn

Wie die Ermittler einen ÖSTERREICH-Bericht bestätigten, hatte der mutmaßliche Todesschütze von Unterolberndorf am Samstag bei der Treibjagd Hochprozentiges dabei – und sich mit „Jagatee“ gegen die Kälte „geschützt“. Am Ende hatte Alois P. (55) aus dem Bezirk Korneuburg 0,46 Promille. Im Straßenverkehr käme er damit gerade noch durch (sofern er keinen Unfall baut), beim Waidwerk allerdings gilt laut Jagdverband immer 0,0 Promille – und das seit 60 Jahren.

„Das gilt vor und während der Jagd“, sagt Sprecher Peter Lebersorger. „Wenn man sich danach zusammensetzt und etwas trinkt, ist das jedem selbst überlassen.“

„Ich sah dunklen Fleck und feuerte. Es tut mir leid“
Da es trotzdem aber immer wieder zu blutigen Zwischenfällen kommt – wenn ein Waidmann zum Flachmann greift –, wird jetzt der Ruf nach strengeren Kontrollen der Jägerschaft mit Alkomaten laut. Denn auch bei geringen Mengen Promille im Blut sinkt die Aufmerksamkeit, die Hemmschwelle abzudrücken und die Zielfertigkeit. So dachte Alois P., dass sich im Gebüsch eine Wildsau nähert.

Doch ohne sich zu vergewissern, wer oder was sich tatsächlich nähert, feuert der 55-Jährige auf „einen dunklen Fleck“, wie er sagt.

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Opfer (21) in Wald verblutet
Zwei Treiber begleiteten am Samstag die 40-köpfige Jagdgesellschaft. Ihre Aufgabe: Sie sollten die Wildschweine aufscheuchen und vor die Flinten der wartenden Waidmänner treiben. Nur noch fünf Minuten hätte die Jagd gedauert, die das Leben von Christian T. kostete. Der Tischler, Feuerwehrmann und Neffe des Jagdleiters, der im Ort sehr beliebt war, starb durch eine Kaliber-12-Kugel aus 15 Metern Entfernung. Der 21-Jährige war verblutet, bevor der Rettungshubschrauber landete. Abgefeuert hat die Kugel Alois P. aus der Gemeinde Ernstbrunn – tragisch: der Todesschütze ist der Lebensgefährte der Taufpatin des Opfers. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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