"Richter" wartete mit Pistole im Bett

Kopfschuss: Komplize (63) ist Akademiker

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Um den Täter und seinen (nicht geständigen) Komplizen platzte jetzt eine Bombe.

Nachdem der junge Polizist Daniel S., der einen Kopfschuss erlitt, am Dienstagabend seinen schweren Verletzungen erlag, werden rund um den bzw. die Täter immer neue Details bekannt: So soll es sich bei dem mutmaßlichen Komplizen um einen arbeitslosen Akademiker handeln, der sich mit dem von der WEGA getöteten ­Billa-Räuber eine Wohnung in bester Lage geteilt hatte.

Video zum Thema: Überfall auf Supermarkt: Möglicher Komplize gefasst

Cobra stürmte Dach-Wohnung in Innenstadt

Noch Samstagabend stürmte die Cobra die Dachgeschoßwohnung in der Werdertorgasse in der Innenstadt (über dem SPÖ-Bezirksbüro und einer Wohnbaugenossenschaft), vor der ein rotes Pickerl „Achtung Minen“ klebte. Die Warnung war ernst zu nehmen: Wolfgang A., Magister, der in seinem Umfeld „Richter“ genannt wurde, und angeblicher Chauffeur des bosnischen Supermarkt-Räubers Blazenko K., war bis auf die Zähne bewaffnet. Der 63-Jährige (der ÖSTERREICH-Infos zufolge in ein riesiges Finanzstrafverfahren rund um Bio-Diesel verstrickt war) lag mit einer 9mm-Pistole in der Hand im Bett und zielte auf die in die Unterkunft stürmenden Elite-Polizisten.

Waffenarsenal in Küche: Akademiker leugnet alles

Auf dem Küchentisch von Wolfgang A., für den die Unschuldsvermutung gilt, lagen vier weitere Schusswaffen, darunter eine antike Steinschlossmuskete, zwei Gaspistolen, eine Leuchtpistole sowie sechs Messer und Munition. Zudem wurden vier Granaten mit Zünder und Schwarzpulver entdeckt.

Schusswechsel in Hütteldorf

Zum Waffenarsenal meinte der verdächtige Senior nur, er sei „Waffensammler“. Und zu den Vorwürfen, er habe den Bosnier zu mindestens vier Coups chauffiert und mit der Beute von dort abgeholt – dem Vernehmen nach soll er auch bei der Schießerei in der Nähe in einem Lokal gewesen sein –, meinte er nur cool:

Er habe den 49-jährigen Freund, der bei ihm wohnte, nur zum Einkaufen gebracht; dass er die Geschäfte ausraubte, davon will das ­Innenstadt-Original keine Ahnung gehabt haben. Am Dienstag wurde er jedenfalls ins Landesgericht überstellt, wo die U-Haft beantragt wurde.

(kor)

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