Von einem Traumsommer war heuer sicher nicht die Rede. Alles halb so wild, beschwichtigen indes die Meteorologen.
Er ist zwar noch nicht ganz vorbei, aber rückblickend lässt sich schon jetzt sagen, dass der heurige Sommer im Bewusstsein der Österreicher einen eher schlechten Eindruck hinterlassen wird. Schuld daran sind vor allem zwei Faktoren: Zum einen blieben lang anhaltende Hitzewellen völlig aus. In Wien gab es gerade mal sechs Tage, an denen die Temperaturen auf über 30 Grad kletterten (im Jahrtausendsommer 2003 waren es 38 Hitzetage, siehe Grafik rechts). Und zum anderen machten die vielen, teils heftigen Gewitter dem Summer-Feeling einen Strich durch die Rechnung. Vor allem im südlichen Wiener Becken und im Burgenland fielen Rekord-Niederschlagsmengen vom Himmel: In Eisenstadt verzeichnete man 479 Liter pro Quadratmeter, der höchste Wert seit Messbeginn.
Dennoch war die ablaufende Jahreszeit heuer wieder ungewöhnlich warm: „Eigentlich hatte dieser Sommer im Mittel über ganz Österreich ein Grad zu viel“, verrät Helmut Derka, Klimastatistiker der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.
Höchstwert
Den absoluten offiziellen Spitzenwert des
heurigen Jahres konnte die Bundeshauptstadt Wien just zur EURO verzeichnen:
Am 22. Juni wurden nahe dem Stephansdom beachtliche 34,7 Grad gemessen. Weit
weniger freundlich ging es da im Salzburger Lungau zu. In Mariapfarr blieb
das Thermometer nach einer klaren Nacht auf minus ein Grad stehen. Noch ein
Wert, der überrascht: Trotz Regens und Gewitter hat überraschend oft die
Sonne geschienen. Die Zahl der Sonnenstunden wird bis 31. August vermutlich
den normalen Sommer-Durchschnittswert erreichen.