Politik und Umweltschützer fordern jetzt „lückenlose Aufklärung“ über den Störfall.
Auf dem Betriebsgelände des umstrittenen tschechischen Atomkraftwerks Temelín wurde am 26. Juli beim planmäßigen Herunterfahren von Reaktorblock 2 ein Leck entdeckt, daraufhin radioaktive Strahlung auf dem Dach des Komplexes gemessen.
Keine Information. Die österreichischen Behörden wurden offenbar nicht informiert. Niederösterreichs Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) konnte erst am Freitag, also eine Woche danach, Alarm schlagen, nachdem er eine Meldung der Landeswarnzentrale erhalten hatte: „Das habe ich sofort getan. Die Risikotechnologie gehört abgeschafft.“
Heruntergespielt. Atom-Sprecher Reinhard Uhrig von der Umweltschutzorganisation Global 2000: „Die tschechischen Behörden verharmlosen den Störfall. Es ist keine Bagatelle.“ Oberösterreichs Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne): „Wir fordern lückenlose Aufklärung. Ich erfuhr davon erst vor zwei Tagen durch tschechische Medien.“ AKW-Sprecher Marek Sviták: „Es findet jetzt eine Dekontamination des Bereichs statt.“