Neue Studie

Jedes 3. Kind Opfer von Passivrauchen

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Eine steirische Studie liefert erschütternde Zahlen über das Verhalten von rauchenden Eltern. Jede dritte Raucherin würde auch als Schwangere ihrem Laster frönen.

Jedes dritte Kind in der Steiermark ist zu Hause Zigarettenrauch ausgesetzt, jedes vierte müsse täglich "mitrauchen". Eine neue "Rauchfrei-dabei" Kampagne des Landes Steiermark soll nun zum Umdenken bei Eltern führen. Claudia Kahr, Geschäftsführerin der Suchtpräventionsstelle VIVID, warnt: "Viele Eltern wissen, dass Passivrauchen schädlich ist, der Weg zur Umstellung ist aber weit."

Neue Werbekampagne
"Ich darf schon rauchen": Mit diesen Worten und dem Bild eines vier Monate alten Kindes sollen in den nächsten Wochen Eltern und Erwachsene in der Steiermark auf die Gefahren des Passivrauchs sensibilisiert werden. Kinder seien dem Zigarettenrauch besonders ausgesetzt, so Gesundheitslandesrat Helmut Hirt (S) anlässlich der Präsentation der neuen Kampagne: "Sie müssen rauchen, auch wenn sie gar nicht wollen". Obwohl laut Studie über 97 Prozent der Steirer wüssten, dass Passivrauch für Kinder schädlich ist, seien 36,8 Prozent der zehn- bis 15-Jährigen dem Qualm ausgesetzt.

Vielfältige Erkrankungen
Jedes fünfte Kind klage über direkte Auswirkungen des Passivrauchs in Form von Kopfschmerzen, erklärte die Generaldirektorin der STGKK, Andrea Hirschenberger. Die Organe eines Kindes seien noch nicht voll ausgebildet, außerdem hätten Kinder einen schnelleren Stoffwechsel und eine höhere Atemfrequenz, wodurch mehr Schadstoffe aufgenommen würden. Das Risiko an Asthma, Bronchitis oder Herz- und Gefäßerkrankungen zu leiden, sei dadurch ungleich höher.

Schwangere Raucher
Besonderes Augenmerk liege laut Hirschenberger in der Sensibilisierung schwangerer Frauen. Jede dritte Raucherin würde auch als Schwangere ihrem Laster frönen. Ziel sei es, die Partner in die Entwöhnungsprogramme miteinzubeziehen, um für die werdenden Mütter die Abstinenz leichter zu gestalten.

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