Der Unbestechliche

Fiedler als VP-FP-Wunschkandidat

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Nach der Absage von Landeshauptmann Pröll könnte sich der ehemalige Rechnungshof-Chef als gemeinsamer Kandidat für die Bundespräsidentschaftswahl herauskristallisieren.

Schon seit einigen Tagen wussten Insider, dass es zarte Gesprächsanbahnungen zwischen ÖVP und FPÖ in Sachen Präsidentschaftskandidatur gibt. Ein FP-Mann erklärt jetzt gegenüber ÖSTERREICH: „Nachdem Erwin Pröll seine Kandidatur abgesagt hat, hoffen wir, dass die ÖVP sich auf einen unabhängigen Kandidaten einigt, den wir unterstützen könnten.“ Dieser unabhängige Kandidat dürfte niemand Geringerer als Ex-Rechnungshofpräsident Franz Fiedler sein. Fiedler selbst zeigte sich am Mittwoch überrascht: "Es hat mich niemand kontaktiert und so lange das nicht der Fall ist, wälze ich keine Gedanken darüber."

Hier geht's zum großen ÖSTERREICH-Interview mit Pröll.

"Ernsthaft überlegen"
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hatte bereits im Sommer bei Fiedler sanft vorgefühlt, ob dieser gegen Bundespräsident Heinz Fischer antreten würde. Als FPÖ-Kandidat würde der angesehene Anti-Korruptionskämpfer freilich nicht antreten. Sollte ihn aber die ÖVP bitten, als „unabhängiger“ Kandidat ins Rennen zu gehen, würde er es „sich sicher sehr ernsthaft überlegen“, sagt ein Fiedler-Vertrauter.

Kandidatur reloaded
Fiedler, der einst mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ zum Rechnungshofpräsidenten gekürt wurde, hatte schließlich schon 2004 mit einer Präsidentschaftskandidatur geliebäugelt. Damals wollte ihn Jörg Haider dazu überreden. Letztlich scheiterte es daran, dass die ÖVP mit Benita Ferrero-Waldner eine eigene Kandidatin ins Rennen geschickt hatte. Das könnte diesmal anders ausschauen. Denn auch in der ÖVP genießt Fiedler hohe Anerkennung.

The Untouchable
Zudem könnte eine Kandidatur Fiedlers – der wohl auch vom BZÖ unterstützt würde – besonders kostengünstig sein. Ein ÖVP-Stratege meint zudem: „Gegen Fiedler könnten auch die Grünen nicht sein. Er hat ja oft genug auch die Regierung kritisiert“. In der Tat gilt Fiedler, der nun Obmann der Transparency Agency ist, die Missstände im öffentlichen Bereich aufdecken will, als zwar staubtrockener, aber dafür aufrechter Kämpfer gegen Skandale jeglicher Art.

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