"Ich bezahle jeder Frau Strafe"

Burkaverbot: Immo-Mogul übernimmt bis zu 5 Millionen Euro

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Er will "verschleiert" nach Wien reisen.

Ganz Österreich rätselt über diesen Millionär. Rachid Nekkaz (45) entfachte eine heftige Diskussion um das Burka-Verbot (ab 1. Oktober). Seine Ansage: „Ich bezahle jeder Frau die Strafe!“ Wer ist dieser Mann, der sagt: „Auch fünf Millionen Euro sind dafür kein Problem“?

Nekkaz wuchs in einem Pariser Vorort-Ghetto auf. Seine Eltern waren Einwanderer aus Algerien, Analphabeten. Nekkaz, das neunte von 12 Kindern, schafft es auf die Elite-Uni Sorbonne. Mit dem Verkauf einer Internet-Firma macht er Millionen. Er investiert das Geld in Immobilien. Zunächst nur in Paris, jetzt in den USA. Sein Geschäftsmodell: Er kauft Häuser mit großen Wohnungen, macht daraus viele kleine Wohnungen, die mehr Geld bringen.

Nekkaz’ muslimische 
Frau trägt keinen Schleier

Im Jahr 2010 bricht Nekkaz mit Frankreich. Das Verschleierungsverbot tritt in Kraft. Er verspricht, alle Strafen zu bezahlen. 2013 gibt er seine Staatsbürgerschaft ab.

Jetzt pendelt er zwischen Algerien, Paris und San Francisco. Dort lebt seine Frau, eine Amerikanerin, die zum Islam übertrat. Sie selbst trägt keinen Schleier. Nekkaz ist kein Befürworter des Gesichtsschleiers, er kämpft für die Freiheit der Frauen: „Man darf einer Frau die Kleidung ihrer Wahl nicht verbieten“, sagt er zu ÖSTERREICH.

Seine Ankündigung, Strafen zu übernehmen, brachte ihm einen Streit mit VP-Außenminister Sebastian Kurz ein. Dieser will nun prüfen, ob eine Anstiftung zur Verwaltungsübertretung vorliegt.

Nekkaz’ nächster Coup: Er will bald nach Wien reisen und sich – verbotenerweise – mit einer venezianischen Maske verschleiern: „Sagen Sie Sebastian Kurz, ich möchte ihn treffen und von ihm bestraft werden“, sagt er zum Abschied.

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