Frauen-
Sager

Frank macht sich zum Clown

Teilen

Stronach gesteht: Eine Partei zu besitzen, hatte er sich anders vorgestellt.

Wien. „Ich könnte so ein gutes Leben haben“, sagt Milliardär Frank Stronach fast schon wehmütig bei seiner Pressekonferenz am Dienstag. Seit er in die Politik ging, wird er als „Dummer“ und „Verrückter“ dargestellt, so der Team-Stronach-Gründer. Vorher hätte ihm in Österreich jeder auf die Schulter geklopft. Auch für seinen wirren Sommergespräch-Auftritt tags zuvor erntete er viel Häme. Etwa für den Sager „Frauen sind auch nur Menschen“ (s. Kasten). Sein Auftritt fuhr im Übrigen die höchste Sommergespräch-Quote aller Zeiten ein.

Stronach stattet seiner Heimat derzeit einen Besuch ab, weil seine Partei einen „Säuberungsprozess“ braucht, wie er selbst sagt. Dort ging es die letzten Wochen drunter und drüber: Vier Mandatare – auch seine Vertraute Kathrin Nachbaur – liefen zur ÖVP über. Gestern tauschte Stronach Klubobfrau Waltraud Dietrich dann wieder gegen deren Vorgänger Robert Lugar aus.

822.000 sahen das ­»Sommergespräch«

„Es ist ein schöner Tag, weil ich Verantwortung abgeben darf“, so Dietrich. Die überreicht Lugar zum Abschied einen Rucksack mit einer Österreich-Flagge und sagt: „Trage die Bürde mit Würde.“ Was sie damit genau meinte, darauf ging sie nicht ein.

Best of von Stronachs Wien-Visite – im TV & vor den Medien

»Frauen sind Menschen wie wir«

  •   ....Stronach über Frauen: „Sie sind Menschen wie wir.“
  •  ... über Personal-Rochaden: „Wir machen jetzt Änderungen. Deshalb haben wir einen Säuberungsprozess. Man kann nicht auf Leute bauen, die keinen Charakter haben. (…) Alles muss sauber sein.“
  •  ... über die „Sommergespräch“-Analyse von Politologe Peter Filzmaier: „So wie gestern dieser Filzmaier oder wie er heißt – nur blödes Gerede. Hat der schon einmal eine Lösung gebracht? Wenn ich etwas kritisiere, bringe ich immer gute Lösungen.“
  •  ... über Politik: „Unglücklicherweise besteht diese Regierung aus Politikern.“
  •  ... über seine Partei: „Schreibt den Lesern, dass sie die Möglichkeit haben: Das Team Stronach ist gesünder wie eh und je.“
  •  ... über abtrünnige Mandatare: „Meine Besorgnis ist, dass ich den Charakter einiger nicht erkannt habe.“

  • ... über die Sprachbarriere: „Wenn ich Englisch sprechen könnte, wäre es leichter für mich. Aber ich spreche vom Herzen, letztlich verstehen mich alle.“

  •  ... über Quartiermangel für Asylwerber: „Heute sind es ein paar Tausend, morgen Hunderttausend und bald Millionen. Wir sind ja zivilisiert, wir können Leute nicht einfach erschießen. Wir brauchen Lösungen.“
  •  Und wenn Stronach plötzlich arm wäre? „Ich bin das einfache Leben gewöhnt.“
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.