Überraschung

Kasache in Spionage-Fall freigesprochen

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Angeblicher Kasachen-Spion wurde von allen Anklagepunkten freigesprochen.

Der angebliche kasachische Spion, der im Sommer 2008 in eine missglückte Entführung in der Wiener Innenstadt verwickelt gewesen sein soll, war kein Geheimdienstagent und an dem Versuch, den früheren kasachischen Geheimdienstchefs Alnur Mussajew (Mussayev) zu verschleppen, nicht beteiligt. Zu diesem Ergebnis sind die Geschworenen am Montagnachmittag im Prozess gegen den 61-jährigen Ildar A. gekommen. Der Angeklagte wurde von sämtlichen Anklagepunkten einstimmig freigesprochen.

Ohrfeige für Ermittler
Der Wahrspruch kann als schallende Ohrfeige für die Ermittlungsbehörden interpretiert werden, die die Beweislage für ausreichend erachtet hatten, um gegen den Geschäftsmann Anklage wegen geheimer nachrichtendienstlicher Tätigkeit zum Nachteil der Republik Österreich, versuchte Überstellung an eine ausländische Macht und Bestimmung zum Amtsmissbrauch erhoben hatten. Nach nur etwas mehr als einstündiger Beratung verwarfen die Geschworenen die Anklage zur Gänze. Ildar A., der den Freispruch mit einem knappen "Danke!" kommentierte, wurde unmittelbar nach der Verhandlung auf freien Fuß gesetzt. Er hatte mehr als ein Jahr in U-Haft verbracht.

Der Freispruch ist nicht rechtskräftig. Der Staatsanwalt gab vorerst keine Erklärung ab.

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