Aussagen im U-Ausschuss

Klenk über Ibiza-Video: "Mischung aus Kottan, Pulp Fiction & Mundl"

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'Video ist Versuch aus Strache herauszuholen, was er bereit wäre zu tun.'

Wien. "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk hat im weiteren Befragungsverlauf recht plastische Informationen zum Inhalt des Ibiza-Videos und den Zustand der handelnden Personen geliefert. Es sei jedenfalls kein Drogenkonsum vorgekommen, in dem was er gesehen habe. Auch vom Alkohol sei niemand so betrunken gewesen, dass er nicht mehr gewusst hätte, was er redet, so Klenk.

"Das ganze Video ist praktisch ein Versuch, aus Strache herauszuholen, was er bereit wäre, zu tun. Auf der 'Bananenschale' Strabag ist er dann praktisch ausgerutscht", sagte Klenk, der sich auch sicher war, dass weder Heinz-Christian Strache noch Johann Gudenus unter K.-o.-Tropfen gesetzt worden seien. Ganz im Gegenteil, nach dem Aufenthalt in der Finca sei man noch zum Tanzen gegangen, so der Journalist als Auskunftsperson im Ibiza-Untersuchungsausschuss. Am Ende merke Strache sogar, dass bei der ganzen Sache etwas faul war.
 

Krainer: "Popcorn oder Speibsack'l?"

Klenk verglich das Geschehen mit einem Film. "Popcorn oder Speibsack'l?", fragte SPÖ-Mandatar Kai Jan Krainer. "Wenn man es erfinden würde, sagen wir David Schalko (österreichischer Regisseur, Anm.), schreibt einen Hauptabendkrimi, dann würde wir alle sagen: absurd", so der Journalist, der das Video gesehen hat. "Ich glaube eine Mischung aus Kottan und Pulp Fiction trifft es ganz gut. Es ist grotesk, wie zum Teil gesprochen wird. Es gibt Momente, wo man sich denkt, es wird provinzlerisch und komisch und Momente, wo man sich denkt, da wird Regierungskriminalität vorbereitet."
 
Etwa beim Lamentieren über die Übernahme der "Kronen Zeitung" frage die vermeintliche Oligarchennichte ständig nach dem Nutzen für sie. "Sie fragt ständig: Was ist mein Nutzen?", so Klenk. "Vielleicht ist die Falle so aufgebaut gewesen oder sie versteht es nicht oder es reicht ihr nicht" wovon Strache spricht. Überhaupt habe der frühere FPÖ-Chef "sicher ein Dutzend Mal" betont, dass alles gesetzeskonform sein müsse, so Klenk. Trotzdem seien ihm dann die Aussagen mit staatlichen Aufträgen etwa am Bau passiert, die man der vermeintlichen Oligarchennichte etwa anstatt der Strabag zuschanzen könnte. Außerdem sage Strache zum "Joschi" (Gudenus, Anm.) auch einmal, er solle "das jetzt klar machen". Was dabei gemeint war, blieb allerdings offen.
 
Bei einigen Fragen der Politiker, etwa auch von FPÖ-Politiker Christian Hafenecker, berief sich Klenk aufs Redaktionsgeheimnis. "Das Redaktionsgeheimnis ist wie das Beichtgeheimnis der Demokratie", verteidigte er es. Sie alle stecken Journalisten manchmal Geschichten zu, sagte der Journalist zu den Politikern.
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