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TV und Strip als Wahlkampf-Hit

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Vom Nackt-Duell bis Strache-Rap

Heiße Wortgefechte und nackte Oberkörper: Die Wahlkampf-Aufreger lieferte eindeutig die Opposition.

  • So ließ sich Frank Stronach im Interview mit MADONNA oben ohne ablichten. Heinz-Christian Strache zog prompt nach und präsentierte sich auf Facebook in Badehose.
  • Stronach ließ im Gegenzug sogar seine Hose runter - aber nur, was seinen Steuerakt betraf (2 Mio. Einnahmen, 1 Mio. Steuer pro Jahr).
  • Mit seiner Forderung nach der Todesstrafe für "Berufskiller" sorgte er bei der Polit-Konkurrenz für Gelächter.
  • Auch Strache sorgte mit seinem Rap für Erheiterung: "Für Faymanns Pfusch die beste Rache, ist dein Kreuz bei HC Strache."

Regierungsstreit über 12-Stunden-Arbeitstag
SPÖ-Kanzler Werner Faymann und ÖVP-Vize Michael Spindelegger stritten darüber, ob der Wirtschaftsstandort Österreich "abgesandelt" ist. Die ÖVP hetzte gegen "Faymann-Steuern", die SPÖ gegen den 12-Stunden-Arbeitstag.

  • Man holte auch Unterstützung: Der Kanzler setzte auf Arnold Schwarzenegger, Spindi auf Vitali Klitschko.
  • Die Grünen attackierten die SPÖ wegen "unrechtmäßiger Finanzierung" ihrer Plakate durch den Parlamentsklub.

Das sagt Experte Thomas Hofer:

Wahlkampf für Basis
Professionell. Die SPÖ lieferte Defensivwahlkampf, gut auf Parteibasis abgestimmt.

Vertane Chancen
Widersprüche. Die ÖVP hat gute Ausgangsposition nicht genutzt, zu viele Widersprüche.

FPÖ: Starkes Finish
Duell. Die FPÖ profitiert jetzt im Finale noch vom Schwächeln des Team Stronach.

Guter Wahlkampf
Überraschung. Anders als sonst lieferten die Grünen einen guten Wahlkampf.

Trumpf Bucher
Chance. BZÖ-Spitzenkandidat Bucher hat personelle Engpässe gut übertüncht.

Chaos-Wahlkampf
Stronach: Schwach. Das war ein Chaos-Wahlkampf pur. Die Chance wurde nicht genutzt.

Jetzt Momentum
NEOS Hoffnung. Wahlkampf hat Fahrt aufgenommen, könnte für den Einzug reichen.

FPÖ-Nächstenliebe sorgte für Aufregung
Mischung. Mit Plakaten wurde vor allem im Wahlkampf-Finale nicht gespart. FPÖ-Chef Strache regte mit seinem Plakat der "Nächstenliebe" auf - die seiner Meinung nach nur für Inländer gilt. Die Grünen positionieren sich "weniger belämmert als die anderen". SPÖ und ÖVP setzten auf ihre Spitzenkandidaten Faymann und Spindelegger.

Die TV-Duell-Analyse: Schrei-Duelle, Taferl und Emotionen lieferten Top-Einschaltquoten

35 Stunden TV-Wahlkampf

Im TV zeigten die Spitzenkandidaten Emotionen - oder glänzten durch Abwesenheit. Insgesamt 35 Stunden dauerte die Wahl-Schlacht im TV.

  • Kanzler Faymann, Vize Spindelegger und Frank Stronach hatten am Ende die Nase voll und schwänzten die Elefantenrunde. Grünen-Chefin Glawischnig stellte deshalb Pappfiguren der Regierungsspitze auf.
  • Das Match BZÖ-Bucher gegen den Kanzler wurde brutal: Faymann warf ihm das Hypo-Debakel vor.
  • Wütend wurde Faymann auch beim Duell mit Strache, als ihm der FPÖ-Chef ein Werbe-Plakat auf Türkisch unter die Nase hielt.
  • Spindelegger faltete im Kampf um den Kanzler einen 100-Euro-Schein: Um zu zeigen, wie wenig nach den "Faymann-Steuern" noch übrig bliebe.

Das waren die Top-Quoten
Spindelegger-Strache 841.000
Faymann -Strache 838.000
Strache-Stronach 774.000
Glawischnig-Bucher 754.000
Faymann-Glawischnig 751.000
Bucher-Spindelegger 735.000
Bucher-Stronach 722.000
Faymann-Bucher 717.000
Spindelegger-Stronach 712.000
Strache-Glawischnig 708.000

Josef Broukal über die TV-Duelle:

Kämpfer mit Herz
Faymann. Trat im TV als staatstragender Kämpfer für Reichensteuer &Pensionen auf.

Entfesselter Chef
Spindelegger. Verkaufte konservative Positionen mit fortschrittlichem Schwung.

Ständig auf Angriff
Strache. Spulte die erprobten Kernstücke freiheitlicher Kritik routiniert herunter.

Die Taferl-Königin
Glawischnig. Je länger der Abend, umso öfter fiel sie den Partnern ins Wort.

Kämpfer mit Charme
Bucher. Nutzte die Duelle als letzte Chance, um Grund zu geben, BZÖ zu wählen.

Wirrer TV-Auftritt
Stronach. Man fragt sich: Wie hat dieser verworrene Mann ein Industrie-Imperium aufgebaut?

Sehr eloquent
NEOS: Strolz. Gekonnt überspielt, dass er lange bei der ÖVP war, man kann sich ja ändern


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