"Ominöser Aktenvermerk"

Telekom-Affäre: Kloibmüller wehrt sich

Teilen

Innenministeriums-Kabinettschef will rechtlich gegen Telekom vorgehen.

Der Anwalt von Innenministeriums-Kabinettchef Michael Kloibmüller, Werner Suppan, will nun rechtliche Schritte gegen Telekom-Austria-Generaldirektor Hannes Ametsreiter und weitere Telekom-Mitarbeiter ergreifen. Suppan kündigte Donnerstagabend gegenüber der APA die Einbringung einer Sachverhaltsdarstellung wegen Verleumdung an.

"Wie sich aus dem Akt der Staatsanwaltschaft Wien ergibt, sind die nunmehr publik gewordenen Ermittlungen gegen Mag. Kloibmüller wegen behaupteten Amtsmissbrauchs und angeblicher Drohungen gegen Telekom-Manager aus dem Umfeld von Telekom-Generaldirektor Ametsreiter veranlasst und in persönlicher Vorsprache von Telekom-Mitarbeitern bei der Staatsanwaltschaft lanciert worden", erklärte Suppan, der gleichzeitig die gegen seinen Mandanten erhobenen Vorwürfe bestreitet.

Durch "Indiskretionen gegenüber Medien" sei "eine falsche Verdachtslage gegen Mag. Kloibmüller herbeigeführt" worden, "die durch den nun aufgetauchten ominösen Aktenvermerk nicht gedeckt sind". Darin würden die Gesprächspartner Kloibmüllers "nämlich ohnehin damit zitiert, dass es von diesem keine Drohungen gab". Dennoch sei vonseiten der Telekom "offensichtlich auf eine Kriminalisierung Kloibmüllers hingearbeitet" worden, heißt es in Suppans schriftlicher Stellungnahme. Rechtfertigen müssten sich nun Ametsreiter, dessen Mitarbeiterin Elisabeth Mattes, "die offensichtlich den ominösen Aktenvermerk verfasst hat", sowie ein Mitarbeiter der internen Revision der Telekom und dessen Vertretung, "die offensichtlich persönlich bei der Staatsanwaltschaft vorgesprochen haben, um den Verdacht zu untermauern", so Suppan.

Das Magazin "profil" hatte am Mittwoch in seiner Online-Ausgabe berichtet, dass die Staatsanwaltschaft Wien Ermittlungen gegen Kloibmüller eingeleitet habe. Er könnte in die Untersuchungen im Telekom-Komplex eingegriffen und möglicherweise Ermittlungsergebnisse an Beschuldigte verraten haben, mutmaßt das Blatt. Kloibmüller wurde laut "profil" am Dienstag als Beschuldigter einvernommen. Eine Bestätigung der Staatsanwaltschaft gibt es bis dato ebenso wenig wie ein Dementi. Kloibmüller hat alle Vorwürfe zurück gewiesen.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.