In der Welt

Streithansel-Regierung fliegt herum

Teilen

Die Stimmung in der Koalition passt bestens zum Wetter.

Dunkle Regenwolken hängen über der Regierung. VP-Klubchef Karlheinz Kopf will die Mindestsicherung blockieren und streitet mit SP-Sozialminister Rudolf Hundstorfer. VP-Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka watscht sich wegen der ÖBB mit SP-Ministerin Doris Bures. Dazu richteten sich VP-Chef Josef Pröll und SP-Kanzler Werner Faymann Samstag „Nettigkeiten“ aus.

Angesichts dieser Stimmungen kann man nachvollziehen, warum so viele Minister derzeit Reiselust dem Arbeitsfrust vorziehen: Pröll weilte etwa vergangene Woche für drei Tage in Israel. Faymann flog davor für zwei Tage nach Shanghai. VP-Außenminister Michael Spindelegger flüchtete sich gleich eine Woche auf Arbeitsbesuch nach Brasilien. Die rote Bildungsministerin Claudia Schmied vertschüsste sich auf ein paar Tage zum kulturpolitischen Besuch nach New York. VP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner begab sich hingegen nur nach Mainz.

Und weil die Stimmung in der Koalition wohl nicht so bald besser wird, sollen auch die Reisen munter weitergehen. Ist ja nächste Woche wieder ein verlängertes Wochenende ...

Merkel kennt "Minister Proll" nicht

In deutschen Medien ist VP-Finanzminister Josef Pröll ein gern gesehener Gast. Der Spiegel widmet ihm gerne lange Textpassagen, im Fernsehen wird er häufig interviewt. Nur die deutsche CDU-Kanzlerin – eine Parteifreundin Prölls – dürfte noch nicht wirklich vertraut mit ihm sein. Als SP-Bundeskanzler Werner Faymann sie kürzlich besuchte, fragte Frau Merkel ihn, wie denn gleich der österreichische Finanzminister heiße. Faymann antworte artig (und richtig): „Josef Pröll“. Ein Name, der Merkel aber nicht leicht von den Lippen ging: „Ah ja, der Proll“, gab sie lautmalerisch wieder. Prölls Vorvorgänger Wolfgang Schüssel ist Merkel übrigens freundschaftlich zugetan. Ein Schelm, der da Böses denkt ...

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.