Aufregung

17 IS-Anhänger als Flüchtlinge eingereist

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Dem IS gehe es dabei um "Machtdemonstration", so ein Experte.

Nach Erkenntnissen der deutschen Verfassungsschützer sind bisher 17 Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als Flüchtlinge getarnt nach Europa gereist. Es gebe "belastbare Hinweise", dass 17 Personen im Auftrag des IS gekommen seien, sagte Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag).

Die meisten von ihnen seien bereits tot oder in Haft, ergänzte Maaßen. Zwei starben als Attentäter der Pariser Anschläge im November. Maaßen verwies allerdings darauf, dass es die Terrormiliz eigentlich gar nicht nötig habe, die bekannten Flüchtlingsrouten zu nutzen. "Vielmehr geht es dem IS um eine Machtdemonstration", erklärte er.

Zahlreiche Hinweise

Hinweise, dass sich Jihadisten angeblich unter Flüchtlinge mischen, bekommt die deutsche Polizei viele - mehrere hundert waren es bisher. Aber nur ein Bruchteil der Hinweise habe wirklich Substanz, hieß es vor kurzem aus Sicherheitskreisen. Es seien auch viele unzutreffende Denunziationen darunter. Nur in einem Teil der Fälle wird tatsächlich ein Ermittlungsverfahren eröffnet. 2015 waren allein nach Deutschland mehr als eine Million Flüchtlinge gekommen.

Anfang Juni hatten die deutschen Behörden drei mutmaßliche IS-Terroristen in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Brandenburg festgenommen. Die Bundesanwaltschaft wirft den Männern die Vorbereitung eines Anschlags in der Düsseldorfer Altstadt im Auftrag des IS vor. Behörden bestätigten, dass die Männer in Deutschland als Flüchtlinge getarnt in Asyl-Unterkünften lebten.

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