60. Thronjubiläum

Die Queen feiert schlicht

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Schlichter Auftakt von 60. Thronjubiläum von Königin Elisabeth II.

Zum 60. Thronjubiläum hat Königin Elizabeth II. das Versprechen erneuert, ihren Untertanen dienen zu wollen. Sie wolle sich aufs Neue dem Dienst für die Briten verpflichten, erklärte die 85-jährige Queen am Montag in einer Botschaft. Mit Routineterminen in der Grafschaft Norfolk war der Auftakt der Feiern, deren Höhepunkt Anfang Juni geplant ist, betont schlicht.

Die Königin dankte den Briten auch im Namen ihres Mannes für die "wundervolle Unterstützung und Ermutigung, die Sie mir und Prinz Philip in all den Jahren gegeben haben". Das seit 64 Jahren verheiratete Ehepaar sei "tief bewegt" von den Glückwünschen aus Anlass des diamantenen Jubiläums der Queen, die nach dem Tod ihres Vaters, König George VI., am 6. Februar 1952 auf dem Thron folgte. In ihrer Botschaft betonte die Monarchin zudem die Bedeutung von Familie und Freundschaft und forderte ihre Untertanen auf, "mit klarem Kopf und warmem Herzen in die Zukunft zu schauen".

Premierminister David Cameron würdigte die Queen, die das Land mit "Erfahrung, Würde und ruhiger Autorität" führe. Zugleich wies er Kritik zurück, die Monarchin sei nur "glitzernde Dekoration". Dies sei ein Missverständnis der Verfassung und unterschätze die Queen. "Immer engagiert, immer resolut und immer respektiert, ist sie eine Quelle der Weisheit und des Fortbestands".

Lediglich Routinefeiern
Am Montag standen lediglich zwei Routinetermine für die Queen an: Besuche im Rathaus der Stadt King's Lynn in der Grafschaft Norfolk sowie in einer nahen Schule. Trotz klirrender Kälte empfingen rund hundert Monarchiefans Elizabeth II. auf dem Rathausplatz in King's Lynn. Die Jubilarin trug einen türkisfarbenen Hut und einen elfenbeinfarbenen Mantel mit türkisfarbenen Knöpfen.

Elizabeth II. will während der mehrmonatigen Feiern des Thronjubiläums Großbritannien nicht verlassen. Es wird aber erwartet, dass Kronprinz Charles an ihrer Stelle nach Australien reist. Weitere Mitglieder der Königsfamilie sollen andere Commonwealth-Länder besuchen, etwa Kanada oder auch die Insel Tuvalu im Pazifik.

Höhepunkt der Feierlichkeiten sind mehrere öffentliche Festivitäten vom 2. bis zum 5. Juni, darunter ein "Riesen-Picknick", zu dem Millionen Menschen in den Parks und Straßen des Landes erwartet werden. Damit die Briten die vier Tage am Stück feiern können, wurde ein zusätzlicher Feiertag genehmigt.

Kritik an Kosten des königlichen Spektakels
Kritiker machten am Sonntag deutlich, dass das königliche Spektakel die ohnehin stark angeschlagene britische Wirtschaft belasten könnte. Wegen zweier zusätzlicher Feiertage - neben einem Extra-Feiertag aufgrund des Thronjubiläums wird ein weiterer freier Tag auf Anfang Juni verlegt - wird mit einem Einbruch des Wirtschaftswachstums um 0,5 Prozent im zweiten Quartal gerechnet. Ein ähnlicher Effekt war eingetreten, als im vergangenen Jahr Prinz William seine Ehe mit Kate Middleton schloss und ein Nationalfeiertag ausgerufen wurde. Die Kosten in der Höhe von geschätzten elf Millionen Pfund (13,22 Mio. Euro) für die Feierlichkeiten werden privat von Sponsoren getragen.

Nach dem Tod ihres Vaters George VI. am 6. Februar 1952 wurde Elizabeth im Alter von 25 Jahren zur Königin proklamiert. Die offizielle Krönungszeremonie fand dann am 2. Juni 1953 statt. Die heute 85-Jährige trägt den Titel "Elizabeth II., von Gottes Gnaden Königin des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland und ihrer weiteren Gebiete und Territorien, Oberhaupt des Commonwealth und Verteidigerin des Glaubens". Sie ist auch Oberhaupt der anglikanischen Church of England.

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