A4-Flüchtlingsdrama

"Bild"-Zeitung würdigt Rolle Doskozils

Teilen

Sonderseite - ein Jahr nach dem Flüchtlingsdrama bei Parndorf.

Erschüttert zeigte sich die Öffentlichkeit - national wie international -, als vor einem Jahr, am 27. August 2015, das Flüchtlingsdrama auf der Ostautobahn (A4) bekannt wurde. Die Behörden in einem in einer Pannenbucht bei Parndorf abgestellten Lkw 71 Leichen entdeckt. Die geschleppten Flüchtlinge waren in dem luftdicht abgeschlossenen Laderaum am Vortag auf ungarischem Staatsgebiet erstickt.

Die Flüchtlingstragödie führte zu einer Wende in der Flüchtlingspolitik und in der Folge zu einem Ansturm an den Grenzen im Burgenland. Zuständig - sowohl für die Aufarbeitung des Verbrechens an der Autobahn sowie für die Bewältigung des Flüchtlingsstromes - war damals Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil. Die deutsche "Bild"-Zeitung würdigte in einem Bericht zum Jahrestag des A4-Dramas Doskozil.

Mittlerweile ist Doskozil SP-Verteidigungsminister und sorgte in Deutschland für Wirbel, weil er zuletzt die "Wir-schaffen-das"-Politik von Kanzlerin Angela Merkel kritisiert hatte. Doskozil sah darin einen "Anziehungsfaktor für Fluchtbewegungen nach Europa".

Im Interview mit der deutschen "Bild"-Zeitung erklärte Doskozil zudem: "Wir werden es nicht hinnehmen, dass Österreich durch diese Ermunterung in eine Position kommt, dass dann wieder vermehrt Flüchtlinge von Italien über Österreich nach Deutschland wollen und gleichzeitig Deutschland die Grenzen schließt." Ein Durchwinken sei nicht mehr möglich. Worauf die "Bild" wiederum titelte: "Ösis stänkern gegen Merkel".
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.