Terror-Alarm

Bomben-Pakete in US-Jets gefunden

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Laut US-Präsident Obama befand sich doch Sprengstoff in den Paketen.

Zwei in Frachtflugzeugen in Dubai und Großbritannien sichergestellte Pakete mit dem Ziel USA haben nach Angaben von US-Präsident Barack Obama Sprengstoff enthalten. Das hätten erste Untersuchungen ergeben, sagte Obama am Freitag in einer Ansprache in Washington. Die Pakete seien an jüdische Einrichtungen in Chicago gerichtet gewesen. Von den beiden Päckchen sei eine "glaubwürdige terroristische Bedrohung" ausgegangen, fügte Obama hinzu. Die beiden verdächtigen Pakete wurden nach Angaben der US-Regierung in der Nacht zu Freitag gefunden.

Beide Pakete kamen demnach aus dem Jemen, ihr Ziel waren die USA. Die USA seien entschlossen, das Terrornetzwerk Al Kaida im Jemen zu zerstören, sagte Obama. Der US-Präsident hatte den Jemen jüngst als Rückzugsort für Al Kaida bezeichnet. Der jemenitische Arm von Al Kaida gilt als Drahtzieher eines gescheiterten Anschlags auf ein US-Passagierflugzeug im Landeanflug auf Detroit am ersten Weihnachtstag des vergangenen Jahres.

Aufgrund der Meldungen über die verdächtigen Pakete aus dem Jemen setzte nach dem Transportunternehmen Fedex auch der Frachtdienstleister UPS nach eigenen Angaben Lieferungen aus dem Jemen umgehend aus. Die Luftfahrtbehörde der Vereinigten Arabischen Emirate bestätigte am Freitag in einer Mitteilung, dass ein verdächtiges Paket aus dem Jemen sichergestellt worden sei. Das Paket sollte demnach in einem Fedex-Transportflugzeug in die USA geflogen werden.

Mehrmaliger Terroralarm
Zuvor hatte es mehrmals Terroralarm gegeben: Zwei US-Kampfjets eskortierten am Freitag ein Passagierflugzeug aus dem Jemen mit Ziel New York über dem amerikanischen Luftraum eskortiert. Die F-15-Flugzeuge seien "aus übergroßer Vorsicht" aufgestiegen, berichteten US-Medien. Die Passagiermaschine der Fluggesellschaft Emirates habe ein verdächtiges Paket an Bord, meldete der Sender MSNBC. Die Maschine wurde nach der Landung auf dem JFK-Flughafen isoliert

Die Funde in Dubai und auf dem englischen Flughafen East Midlands Airport führte nach US-Angaben zur Untersuchung weiterer Frachtmaschinen auf den US-Flughäfen Philadelphia und Newark. Die dortigen Einsätze erfolgten laut US-Flugsicherheitsbehörde TSA in Reaktion auf "Berichte über mögliche verdächtige Gegenstände an Bord von Frachtflugzeugen".

An religiöse Institutionen adressiert
Nach FBI-Angaben waren die Pakete aus dem Jemen an religiöse Institutionen in Chicago adressiert. Im Zusammenhang mit den Funden wurden die Sicherheitsmaßnahmen für jüdische Einrichtungen in Chicago verschärft, wie die dortige Gemeinde mitteilte. Behörden hätten zur schärferen Bewachung von Synagogen geraten.

Das Frachtunternehmen Fedex teilte mit, in Rücksprache mit dem FBI den Versand von Paketen aus dem Jemen ausgesetzt zu haben. Das verdächtige Paket in Dubai war mit Fedex verschickt worden.

Wie der US-Sender CNN berichtete, konzentrierte sich der Einsatz auf dem britischen Flughafen auf einen Computerdrucker, der durch offenkundige Manipulationen Verdacht auf sich gezogen hatte. Laut CNN wies das Gerät Drähte und weiße Pulverspuren auf. Die britische Polizei bestätigte den Fund eines "verdächtigen Päckchens", machte aber keine Angaben zu dessen Inhalt.

Obama informiert
Nach Angaben des Weißen Hauses wurde Präsident Obama am Donnerstagabend gegen 22.35 Uhr (Ortszeit, 04.35 Uhr MESZ) von seinem Sicherheitsberater John Brennan "über eine mögliche Terrorbedrohung unterrichtet". Obama habe Geheimdienste, Polizei und das Heimatschutzministerium angewiesen, "Schritte zu unternehmen, um die Sicherheit und Unversehrtheit des amerikanischen Volks zu gewährleisten", teilte das Weiße Haus mit.

Jemen bestreitet Flüge
Die jemenitische Regierung überrascht gezeigt und vor Vorverurteilungen gewarnt. Kein Frachtflugzeug des Frachtdienstleisters UPS habe den Jemen verlassen. Es habe außerdem weder direkte noch indirekte Flüge zu britischen oder amerikanischen Flughäfen gegeben.
 

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