Johanesburg

Die Welt trauert um Nelson Mandela

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Spitzenpolitiker aller Länder trauern um die letzte welt­umfassende Lichtgestalt

Heute Morgen erwachte Südafrika nach einer Schocknacht. „Unser Volk hat seinen Vater verloren“, erklärte Staatspräsident Jacob Zuma, ganz in tiefes Schwarz gehüllt.
Letzte Worte. Der Tod von Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela hatte das Land in große Trauer gestürzt – auch seine auf Twitter geposteten letzten Worte konnten nicht trösten: „Der Tod ist unausweichlich. Wenn ein Mann seine Pflichten gegenüber dem Land und seinen Leuten erfüllt hat, kann er in Frieden sterben.“

Im Laufe des Tages jedoch wich die Depression einer würdigen Feierstimmung. Vor Mandelas Haus bei Johannesburg und im ehemaligen Township Soweto tanzten die Menschen auf der Straße, schwenkten Fahnen und bliesen die unvermeid­lichen Vuvuzelas zu Ehren ihres geliebten „Madiba“.

Aus der ganzen Welt trafen ehrlich empfundene Beileidsbekundungen für den Kämpfer gegen die rassistische Apartheid ein. Die Bandbreite der Absender macht erst klar, welche globale Lichtgestalt Donnerstagnacht da die Welt verlassen hat.

Vom Gefangenen Nr. 46664 zum großen Staatsmann
Trauerfeier. Schwarz und Weiß, von US-Präsident Obama bis Russlands Staatschef Putin, von Irans Rohani bis zum Dalai Lama – alle würdigen den Freiheitskämpfer, der vom politischen Gefangenen mit der Nummer 46664 auf Robben Island zum großen Staatsmann und Friedensstifter wurde – weil er sich mit seinen Peinigern versöhnte und sich nie vom Hass unterkriegen ließ.

Dienstag findet im WM-Stadion von Johannesburg die Trauerfeier statt. Es wird wahrscheinlich ein noch größerer Aufmarsch an Königen, Spitzenpolitikern und Prominenten als das Begräbnis von Papst Johannes Paul.

Mandela-Straße
Auch Wien will Mandela würdigen. Der Chef des Kooperationszentrums Südliches Afrika appellierte, eine Straße nach ihm zu benennen. Wiens Bürgermeister zeigte sich offen gegenüber diesem Vorschlag.

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