EU-Erweiterung

Türkei reagiert verärgert auf Bericht

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Europa müsse "seinen Blickwinkel ändern", so die Regierung in Ankara.

Die Türkei hat verärgert auf den diesjährigen Bericht zur EU-Erweiterung reagiert. Es sei Zeit für Europa, den Blickwinkel zu ändern, sagte der für EU-Angelegenheiten zuständige türkische Minister, Egemen Bagis, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Die Einschätzung der EU über die Einstellung der Türkei gegenüber Minderheiten sei nicht "akzeptabel". Zur Kritik der EU am Konflikt zwischen der Türkei und Zypern sagte der Minister, das Thema werde "von Israel und einigen Kreisen in der EU" als "trojanisches Pferd" verwendet. Dennoch wolle die Türkei der EU "mehr denn je" beitreten.

Die EU-Kommission hatte sich in ihrem Bericht besorgt über die Lage in der Türkei und deren Konflikt mit dem EU-Mitglied Zypern gezeigt. Die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei hätten sich mehr als ein Jahr lang nicht weiterbewegt, sagte EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle. Die Türkei sei zwar als dynamische Wirtschaft und Regionalmacht ein "Schlüsselland" für die Europäische Union, aber hinsichtlich des Konflikts mit Zypern "sind wir besorgt über die jüngsten Spannungen".

Die bereits seit Jahren gespannten Beziehungen zwischen Zypern und der Türkei hatten sich zuletzt wegen eines Streits um die Erforschung von Gasvorkommen vor der Küste Zyperns weiter verschlechtert. Ankara drohte, in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres während der zypriotischen EU-Ratspräsidentschaft seine Beziehungen zur EU einzufrieren.

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