Fall Sanader

Öffentliche Verhandlung über Auslieferung

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Ein Senat des Linzer Oberlandesgerichtes muss entscheiden.

Ob die Auslieferung des wegen Korruptionsverdachtes in der Justizanstalt Salzburg inhaftierten, kroatischen Ex-Premiers Ivo Sanader zulässig ist oder nicht, wird am 21. Juni in einer öffentlichen Verhandlung am Landesgericht Salzburg entschieden. Das teilte der Sprecher des Oberlandesgerichtes (OLG) Linz, Günther Winsauer, am Montag auf Anfrage der APA mit. Eine Richterin erklärte am 9. Mai die Auslieferung für zulässig, Sanders Verteidiger Werner Suppan legte dagegen aber Beschwerde ein.

Ein Senat bestehend aus drei Richtern des OLG Linz werde in der öffentlichen Verhandlung feststellen, ob der Beschwerde Folge gegeben werde oder nicht, erklärte Winsauer. Der 57-jährige Kroate war am 10. Dezember 2010 auf der Tauernautobahn in Salzburg festgenommen und anschließend in Auslieferungshaft genommen worden.

Kroatien hat Auslieferung des Ex-Regierungschefs beantragt
Kroatien hat die Auslieferung des ehemaligen Politikers beantragt. Die dortige Justiz wirft ihm laut Haftbefehl Amtsmissbrauch und Bildung einer kriminellen Vereinigung vor. Durch dubiose Transaktionen über ihm nahe stehende Firmen soll er das kroatische Staatsbudget um sechs Millionen Euro geschädigt haben. Der Ex-Premier bestreitet alle ihm zur Last gelegten Vorwürfe. Er möchte sich vor einem österreichischen Gericht verantworten. Laut seinem Anwalt sind in Kroatien die Voraussetzungen für ein faires Gerichtsverfahren im Sinne der Menschenrechtskonvention nicht gegeben. Die Verhandlung am 21. Juni beginnt um 10.30 Uhr.

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