Waterboarding

George Bush verteidigt brutale Folter

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Waterboarding soll Terroranschläge in Großbritannien verhindert haben.

Zur Veröffentlichung seiner Memoiren hat der ehemalige US-Präsident George W. Bush das umstrittene Waterboarding bei Terrorverdächtigen gerechtfertigt. Durch die brutale Befragungsmethode des simulierten Ertrinkens seien auch tödliche Anschläge in Großbritannien verhindert worden, sagte Bush gegenüber "The Times". Konkret seien geplante Attentate auf den Londoner Flughafen Heathrow und den Bürokomplex Canary Wharf im Zentrum der britischen Hauptstadt aufgedeckt worden.

Memoiren erschienen
"Drei Leute wurden Waterboarding unterzogen und ich glaube, dass diese Entscheidung Leben gerettet hat", sagte Bush der Zeitung, dessen Memoiren "Decision Points" (Entscheidungspunkte) am Dienstag erscheinen. Darin schreibt er, dass durch Waterboarding auch Anschläge gegen mehrere Ziele in den USA sowie auf US-Vertretungen im Ausland verhindert worden seien. Wie schon vergangene Woche aus im Voraus veröffentlichten Buchauszügen bekanntwurde, ordnete Bush persönlich an, dass der mutmaßliche Drahtzieher der Terroranschläge vom 11. September, Khalid Sheikh Mohammed, dieser Folterpraxis unterworfen wurde.

Lob für Blair wegen Irak-Krieg

Mit Blick auf den umstrittenen Einmarsch in den Irak 2003 lobte Bush die bedingungslose Unterstützung durch den damaligen britischen Premierminister Tony Blair . Er habe Blair angesichts eines drohenden Misstrauensvotums kurz vor dem Krieg geraten, seine Unterstützung zu überdenken, sagte Bush. "Ich wollte Tony und seine Weisheit und sein strategisches Denken lieber als Premierminister eines starken und wichtigen Alliierten anstatt die Regierung zu verlieren." Blair habe aber nicht gezögert, seine Unterstützung zu bekräftigen. "Ich bin dabei", habe er gesagt. "Wenn es mich die Regierung kostet, gut."

Seit dem Ende seiner Amtszeit im Jänner 2009 hatte sich Bush praktisch aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Mit der Buchveröffentlichung kehrt er ins Rampenlicht zurück, US-Medien reißen sich um Interviews mit dem Ex-Präsidenten. Von dem 497 Seiten starken Buch sind in erster Auflage rund 1,5 Millionen Exemplare gedruckt worden.

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