Empörung nach Vorwürfen

Italiens Bischöfe: "NGOs sind keine Schlepper"

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Appell für die Einrichtung humanitärer Korridore für die sichere Einwanderung von Migranten.

Italiens Bischofskonferenz (CEI) hat die Vorwürfe gegen die bei der Flüchtlingsrettung im Mittelmeerraum engagierten Menschenrechtsorganisationen als "schändlich" bezeichnet. "Hinter diesen Vorwürfen steckt eine schändliche Meinung derjenigen, die Menschen auf der Flucht im Mittelmeer nicht retten wollen", sagte der Direktor der zur CEI gehörenden Stiftung Migrantes, Bischof Giancarlo Perego.

Perego drängte auf die Einrichtung humanitärer Korridore für die sichere Einwanderung von Migranten nach Europa. Nur so könne man den Menschenhandel bekämpfen, der den fundamentalistischen Terrorismus finanziere. "Von der Flüchtlingstragödie wegzuschauen und die humanitären Organisationen beschuldigen, die Menschen im Mittelmeer retten, ist verwerflich. Man sollte dagegen den Europäern klarmachen, dass humanitäre Korridore garantiert werden müssen", so Perego.

Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" erklärte sich wegen der "zynischen Angriffe" auf den Einsatz der Menschenrechtsorganisationen im Mittelmeerraum "empört". Sie drohte mit Klagen wegen Verleumdung.

Der Staatsanwalt von Catania, Carmelo Zuccaro, hatte der italienischen Tageszeitung "La Stampa" (Sonntag) gesagt, "Beweise" dafür zu haben, "dass es direkte Kontakte zwischen einigen Nichtregierungsorganisationen und Schleppern in Libyen gibt". Derzeit befinden sich mindestens zehn NGOs im Mittelmeer vor Libyen, darunter Jugend Rettet, Sea Watch, Sea-Eye, LifeBoat, SOS Mediterranee und Mission Lifeline aus Deutschland.

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