Gefährlich

Neue Konfrontation mit Gaza-Hilfsschiff?

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Israel warnt die Besatzung von "Amalthea". Doch das Schiff nimmt weiter Kurs auf Gaza.

Vor der Küste des Gazastreifens bahnt sich zum dritten Mal in sechs Wochen ein Kräftemessen zwischen pro-palästinensischen Aktivisten und der israelischen Marine an. Die Besatzung des von der libyschen Gaddafi-Wohlfahrtsstiftung gecharterten, unter moldawischer Flagge fahrenden Frachters "Amalthea" kündigte an, dass sie allen Warnungen Israels zum Trotz weiter Kurs auf Gaza nimmt. Das israelische Außenministerium bezeichnete es als absurd, dass das Schiff die israelische Seeblockade brechen will.

27 Mann an Bord
Der Frachter wird am Mittwochmorgen vor den Küstengewässern des Gazastreifens erwartet. Die zwölf Besatzungsmitglieder sowie 15 Aktivisten wollen 2.000 Tonnen Hilfsgüter direkt in den Gazastreifen bringen.

Warnungen Israels
Nahezu alle Restriktionen für Waren, die in den Gazastreifen gehen, sind aufgehoben worden. Und es gibt genügend Wege, um Hilfsgüter nach Gaza zu bringen, kritisierte Israel. Die israelische Regierung appellierte an Ägypten und Italien, Einfluss auf Libyen zu nehmen, damit das Hilfsschiff den ägyptischen Hafen Al-Arish anläuft. Die Stiftung, die die Hilfslieferungen für den Gazastreifen organisiert, wird von Saif al-Islam, dem Sohn des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi, geleitet.

Israelische Spezialkräfte hatten Ende Mai in internationalen Gewässern eine Hilfsflotte geentert und dabei acht türkische Palästina-Aktivisten und einen türkisch-amerikanischer Doppelstaatsbürger erschossen, 45 weitere Personen zum Teil schwer verletzt. Israels Premierminister Benjamin Netanyahu hat eine Entschuldigung für den Einsatz ausgeschlossen. Ankara hat mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen gedroht, sollte sich Israel nicht für den Angriff entschuldigt.

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