Petraeus-Eklat

Obama äußert sich zur Sex-Affäre

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US-Präsident: "Nationale Sicherheit" sei nicht gefährdet gewesen.

Nach Einschätzung von US-Präsident Barack Obama hat es in der Affäre um den zurückgetretenen CIA-Chef David Petraeus keinen Geheimnisverrat gegeben. Er habe derzeit keine Hinweise auf Geheimnisverrat, der die nationale Sicherheit der USA gefährden könnte, sagte Obama am Mittwoch bei der ersten Pressekonferenz nach der Wahl im Weißen Haus. Petraeus sei zurückgetreten, weil er seine eigenen Verhaltensstandards nicht habe erfüllen können.

Petraeus hatte sich am Freitag wegen einer außerehelichen Affäre mit seiner Biografin Paula Broadwell von der CIA-Spitze zurückgezogen. Obama würdigte erneut die Verdienste des ehemaligen Vier-Sterne-Generals im Irak und in Afghanistan.

"Wir sind dank der Arbeit von David Petraeus sicherer, und meine Hoffnung ist, dass er und seine Familie fähig sind, darüber hinwegzukommen", sagte der Präsident. Zu den Einzelheiten der Untersuchung wollte sich der Präsident nicht äußern.

In den Skandal war auch der Oberkommandant der Afghanistan-Truppen, US-General John Allen, hineingezogen worden. Im Rahmen der Ermittlungen war die Bundespolizei FBI auf einen "möglicherweise unangebrachten" E-Mail-Austausch des Generals mit der Arztgattin Jill Kelley gestoßen.

Kelley hatte die Petraeus-Affäre im Mai ins Rollen gebracht, als sie das FBI wegen Droh-Mails einschaltete, in der ihr ein sexuelles Interesse an Petraeus vorgeworfen wurde. Die E-Mails wurden offenbar von der Petraeus-Geliebten Broadwell verschickt.

Am Dienstag hatte das Weiße Haus Allen den Rücken gestärkt. Obama habe "Vertrauen" in den General, sagte Präsidentensprecher Jay Carney. Allen mache als Kommandant der internationalen Truppen in Afghanistan einen "exzellenten Job".

Allen selbst hat den Vorwurf einer außerehelichen Beziehung vehement zurückgewiesen. Sollte ihm doch eine Affäre nachgewiesen werden, hätte er sich nach US-Militärrecht strafbar gemacht.

Die Berufung Allens zum Oberbefehlshaber der NATO-Einsätze legte das Weiße Haus aber auf Eis. Allen sollte nach bisheriger Planung im Frühjahr 2013 auf US-General James Stavridis auf den Führungsposten in Brüssel folgen.


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