Frankreich

Paris: Polizei räumte erneut Flüchtlingscamp

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Mehr als tausend Menschen werden in feste Unterkünfte gebracht.

Die Polizei in Paris hat am Montag erneut ein auf offener Straße errichtetes Flüchtlingslager geräumt. In den frühen Morgenstunden begannen insgesamt 150 Einsatzkräfte, die mehr als tausend Flüchtlinge aus dem Camp unter einer Hochbahntrasse der Metro im Nordosten der französischen Hauptstadt zu Bussen zu begleiten, wie die Polizei mitteilte.

Dritte Räumungsaktion
Die Flüchtlinge sollten dann zu Notunterkünften gefahren werden. Die überwiegend aus dem Sudan und Afghanistan stammenden Personen leisteten keinen Widerstand. Es war bereits die dritte Räumungsaktion an der Stelle binnen zwei Monaten. Bereits am 7. und am 30. März war das Lager unter der Metro-Haltestelle Stalingrad geräumt worden. Jedes Mal bauten dort anschließend erneut Flüchtlinge ihre Zelte und Matratzen auf und campierten unter erbärmlichen Bedingungen.

Am Sonntagabend zählte die Polizei dort 400 bis 500 Flüchtlinge. Bei der Räumung Montagfrüh versammelten sich dort aber rund 1.350 Menschen, um sich zu Unterkünften fahren zu lassen. Bis 08.00 Uhr waren schon mehr als tausend von ihnen abgefahren.

Probleme bei der Unterbringung
In Frankreich sind in den vergangenen Monaten zahlreiche Flüchtlinge aus Krisenstaaten angekommen - wenn auch deutlich weniger als etwa in Deutschland oder Österreich. Viele der in Frankreich angekommenen Flüchtlinge hoffen, über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen. Bei ihrer Unterbringung gibt es immer wieder Probleme. Seit vergangenem Juni wurden allein in der Hauptstadt Paris 20-mal Flüchtlingscamps geräumt.

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