Schlepper-Versuch endet in Tragödie

Slowakei: 6 Tote bei Hubschrauberabsturz

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Der Hubschrauber startete trotz schlechtem Wetter.

Bei einem Hubschrauberabsturz im Osten der Slowakei sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Das teilte Innenminister Robert Kalinak am Freitag nach Angaben der Agentur TASR mit. Die Behörden hätten seit Mittwoch nach dem ukrainischen Helikopter vom Typ Mi-2 gesucht, der ohne sich zu identifizieren die Grenze überflogen hatte. Dichter Nebel habe die Suche behindert, sagte der Politiker.

Mehr Opfer nicht ausgeschlossen
Die sechs toten Insassen seien an der Absturzstelle bei der Stadt Michalovce gefunden worden, erklärte Kalinak. Die Bergungsarbeiten dauerten an. "Wie man sieht, schrecken Schmuggler oder Menschenschlepper vor nichts zurück", sagte Kalinak. Um nicht von den slowakischen Grenzschützern entdeckt zu werden, sei der Hubschrauber vom Typ Mi-2 wohl trotz schlechter Sicht in der Nacht bei Nebel sehr niedrig geflogen und habe dabei riskante Manöver absolviert. "Wie man sieht, schrecken Schmuggler oder Menschenschleuser vor nichts zurück", sagte Kalinak. Das Wrack mit den Leichen wurde erst am Freitag gefunden. Es sei nicht auszuschließen, dass es noch mehr Tote gegeben habe.

Zwei Ukrainer, vier Südostasiaten
Laut ukrainischer Grenzpolizei befanden sich an Bord des Hubschraubers vermutlich zwei Ukrainer und vier Personen aus Südostasien, darunter zwei Frauen. Höchstwahrscheinlich handle es sich um illegale Migranten. Die Grenze zur Slowakei sei bereits am 11. November um 4.00 Uhr überquert worden. Das slowakische Innenministerium äußerte sich zurückhaltender: Angaben zu den Passagieren seien schwierig, hieß es mit Blick auf den Zustand der Leichen.

Zigaretten-Schmuggler als Auftraggeber
Die slowakische Polizei schließt noch nicht völlig aus, dass der Hubschrauber im Auftrag von Zigarettenschmugglern unterwegs war. Seit Jahren werden im ukrainisch-slowakischen Grenzgebiet Schmugglerbanden beobachtet, die auf teils abenteuerliche Weise die Grenze überqueren, um große Mengen an Zigaretten in die EU zu bringen. Erst im September kam ein Mann bei der missglückten Notlandung eines Kleinflugzeugs ums Leben. Auch mehrere Tunnel unter der Grenze wurden bereits entdeckt.


 

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