Fahrwerk geklemmt

Neue Ursache für dritte SAS-Bruchlandung

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Das rechte Fahrwerk der Dash-8 Q-400 hat geklemmt. Die AUA hat mit ihrer Bombardier-Flotte keine Probleme.

Die dänische Havariekommission hat für die dritte Notlandung eines SAS-Passagierflugzeuges vom Typ Dash-8 Q-400 eine andere Ursache als bei den zwei voraufgegangenen ermittelt. Wie am Dienstag in Kopenhagen mitgeteilt wurde, hatte am Samstag vor der Landung auf dem Flughafen Kastrup das rechte Fahrwerk geklemmt und konnte nicht voll ausgefahren werden.

Bei ersten Bruchlandungen Fahrwerk gebrochen
Bei den vorangegangenen Bruchlandungen Mitte September in Aalborg sowie Vilnius war das Fahrwerk jeweils unmittelbar nach der Landung wegen Korrosion in der Hydraulik gebrochen. Beim ersten Unglück gab es mehrere Verletzte.

SAS zieht Propellermaschinen aus dem Verkehr
Die Fluggesellschaft SAS hat wegen der Unglücksserie alle 27 eigenen Propellermaschinen vom Typ Dash-8 Q-400 permanent aus dem Verkehr gezogen. Sie verlangt Schadensersatz vom kanadischen Flugzeughersteller Bombardier. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit EASA hat nach SAS-Angaben für Dienstag eine "Eilsitzung" unter anderem mit dem Hersteller einberufen. Weltweit sind 160 Flugzeuge des betroffenen Typs im Einsatz.

AUA folgt Empfehlungen
Nach den zwei Notlandungen bei der SAS und einer darauffolgenden Startverbot-Empfehlung des Herstellers im September hatte auch die Austrian Airlines (AUA) ihre Q-400-Flotte vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Nach dem Unfall bei der SAS am vergangenen Samstag in Kastrup hatte Bombardier den Fluggesellschaften dennoch normalen Flugbetrieb empfohlen, woran sich auch die AUA halten wolle. Im letzten Monat seien bereits alle zehn Dash-8-Flugzeuge "gegroundet" worden.

Betätigungszylinder getauscht
Bei der vom Hersteller angeordneten Inspektion wurden bei einigen der Turbopropellermaschinen die Betätigungszylinder, die für die Bewegung des Fahrwerks zuständig sind, getauscht. Dies sei eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen, bei der AUA hätte es nie Probleme mit der Dash-Flotte gegeben, wie die Pressesprecherin Pia Stradiot betonte.

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