Dnjestr-Katastrophe

Sintflut tötet 22 Menschen in der Ukraine

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Nach schweren Regenfällen im Westen der Ukraine sind nach Medienberichten mindestens 13 Menschen, darunter fünf Kinder, ums Leben gekommen.

Bei der schwersten Hochwasserkatastrophe seit 100 Jahren im Westen der Ukraine ist die Zahl der Toten auf 22 gestiegen. Unter den Opfern seien auch sechs Kinder, teilte das Zivilschutzministerium am Montag nach Angaben der Agentur Interfax in Kiew mit. Zahlreiche Menschen wurden vermisst. Zehntausende hätten ihre Wohnungen verloren. "Das ist eine Tragödie von nie dagewesenem Ausmaß", teilte der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko auf seiner Internetseite mit. Er rief die Bürger, Unternehmen und Organisationen auf, den Bedürftigen zu helfen.

Krisenstab tagt
In Kiew war am Montag eine Sitzung des Rates für nationale Sicherheit und Verteidigung zur Beratung über Hilfsmaßnahmen geplant. Juschtschenko hatte die Regierung am Sonntag mit der Ausarbeitung eines Krisenplans beauftragt. Die Schäden wurden auf mehr als 100 Millionen Euro geschätzt.

Zu dem Hochwasser kam es nach tagelangen Regenfällen und durch Tauwasser aus den Karpaten. Der 1.400 Kilometer lange Fluss Dnjestr hatte sich in einen reißenden Strom verwandelt und war vielerorts über die Ufer getreten. Im Westen der Ukraine wurden durch die Flut der Großteil der Getreidefelder, tausende Kilometer Straße und mehrere hundert Brücken sowie Stromleitungen zerstört.

Betroffen waren nach offiziellen Angaben sieben Gebiete, darunter die Regionen Lwiw (Lemberg) und Tscherniwzi (Czernowitz), mit knapp 200 Ortschaften. Der normalerweise zwischen 150 und 200 Meter breite Fluss entspringt in den Karpaten, zieht sich durch den Westen der Ukraine und das östliche Moldawien und mündet bei Odessa ins Schwarze Meer. Präsident Juschtschenko bezeichnete das Hochwasser eine ökologische Katastrophe für die Region.

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