Von Grillparty

Skandalvideo von Tennis-Star Baghdatis aufgetaucht

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Auf einer Party schreit er "Türken raus aus Zypern". Der Cousin des Publikumsliebling war in die Krawalle bei den Australian Open verwickelt.

Der ehemalige Australian-Open-Finalist Marcos Baghdatis aus Zypern ist wegen eines Videos mit Parolen gegen Türken in die Schlagzeilen geraten. Auf dem im Internet kursierenden Kurzfilm aus dem Jahr 2007 schwenkt der 22-jährige Tennisprofi während eines Grillfestes eine rote Fackel und ist mit den Worten "Türken raus aus Zypern" zu vernehmen. Zypern ist geteilt in den türkisch besetzten Norden und den griechischen Süden.

Arm in Arm mit Randalierer von Melbourne
Einen Tag vor dem Schlager zwischen Baghdatis und Lokalmatador Lleyton Hewitt bei den Australian Open veröffentlichte die Tageszeitung "The Age" am Freitag auf der Titelseite ein Bild aus dem Video und einen Artikel, in dem schwere Vorwürfe gegen den Finalisten 2006 erhoben werden. In dem Film soll Baghdatis Arm in Arm mit einem griechischen Fan zu sehen sein, der am Dienstag bei den Ausschreitungen in der Margaret-Court-Arena mit der Polizei aneinandergeraten und festgenommen worden war.

Publikumsliebling in Melbourne
Nach seinem Sieg gegen den Russen Marat Safin am Abend zuvor ließ Baghdatis, der in Melbourne als Publikumsliebling gilt, aber auch für seine teilweise aggressiv auftretenden Fans bekannt ist, am Freitag eine persönliche Stellungnahme verbreiten. "Es gab eine umfangreiche Berichterstattung über mich, wie ich in einem Video auf youtube.com zu sehen bin. In diesem Video aus dem Jahr 2007, in dem ich die Interessen meines Landes Zypern unterstützt habe, protestiere ich gegen eine Situation, die von den Vereinten Nationen nicht beachtet wird", hieß es in der achtzeiligen Erklärung. Weiter teilte der in Frankreich lebende Baghdatis mit: "Jetzt möchte ich mich auf das Turnier konzentrieren und bitte jeden, das zu respektieren. Ich liebe die Australian Open und ich möchte hier gut abschneiden."

Baghdatis Cousin in Krawalle verwickelt
Nach Angaben der Melbourner Tageszeitung "Herald Sun" soll ein Cousin des Zyprioten ebenfalls an den Krawallen während des Spiels zwischen dem Chilenen Fernando Gonzalez und dem Griechen Konstantinos Economidis drei Tage zuvor beteiligt gewesen sein. Der Einsatz von Pfefferspray hatte zum Teil heftige Kritik an der Vorgehensweise der Polizei hervorgerufen. Turnierdirektor Craig Tiley bestätigte, dass Baghdatis' Cousin die Akkreditierung entzogen worden war, nachdem dieser Bier auf einen Polizeibeamten geschüttet habe.

Erhielt Karte von Baghdatis
Doch dem spannenden Zweitrunden-Match, das Baghdatis gegen den Australian-Open-Champion von 2005 mit 6:4,6:4,2:6,3:6,6:2 gewann, wohnte der Cousin wieder bei - mit einem Ticket von Baghdatis. "Als wir das herausgefunden haben, haben wir Marcos' Manager und Marcos kontaktiert", sagte Tiley der "Herald Sun". Es könne nicht angehen, dass der Verwandte als Gast auf der Anlage sei, wurde Tiley zitiert. "Es war eine Entscheidung, die das Turnier getroffen hat wegen der Vorkommnisse vom Dienstag. Ich kann es nicht zulassen, dass jemand, der daran in irgendeiner Weise beteiligt war, auf diese Weise Zugang zum Stadion hat", sagte Tiley.

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