Lage verschlechtert

Ungarns Ex-Premier Horn schwer krank

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Gyula Horns Gesundheitszustand hat sich massiv verschlechtert. Ungarns Ex-Premier leidet an Gedächtnisstörungen.

Der Gesundheitszustand des ungarischen Ex-Ministerpräsidenten Gyula Horn (1994-98) soll sich bedeutend verschlechtert haben. Dies berichtete die Boulevardzeitung "Bors" am Freitag. Der Sozialist Horn befindet sich seit Wochen im Budapester Staatlichen Gesundheitszentrum, in das er nach offiziellen Informationen wegen "Schlafstörungen" eingeliefert wurde. Wegen einer Nachrichtensperre, die seine Familie angeordnet hat, gibt es zahlreiche Spekulationen über den Grund des Spitalaufenthalts. Sie reichen von Alzheimer bis zu einem Schlaganfall.

Aus Kreisen der sozialistischen Partei will das Blatt wissen, dass der 75-jährige Politiker an "Gedächtnisstörungen" leidet. Dabei soll der Patient teils nicht einmal seine Angehörigen oder engsten Mitarbeiter erkennen. Das Einzelzimmer im Gesundheitszentrum werde von einem Sicherheitsmann bewacht, hieß es demnach.

Horn, der als Außenminister in der reform-kommunistischen Regierung unter Miklos Nemeth 1989 mit seinem damaligen österreichischen Amtskollegen Alois Mock den Eisernen Vorhang zwischen Ungarn und Österreich durchschnitt, feierte heuer seinen 75. Geburtstag. Staatspräsident Laszlo Solyom verweigerte ihm in diesem Zusammenhang eine hohe Auszeichnung, die Horn für seine Verdienste erhalten sollte. Solyom begründete dies mit Horns Mitgliedschaft als 24-Jähriger in einer paramilitärischen kommunistischen Einheit, die 1956 beim anti-sowjetischen Aufstand in Ungarn auf der Seite der Machthaber stand. Horn hatte seit dem Sommer kaum noch öffentliche Auftritte absolviert.

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